Kim de l'Horizon eröffnet in St. Gallen neue Veranstaltungsreihe

Gallen war eigentlich schon für das «Stück Labor» Ende November 2022 vorgesehen; aus Termingründen musste die Lesung ohne den Gewinner des Deutschen und des Schweizer Buchpreises stattfinden. Auf Einladung des Literaturhauses eröffnete die «Lichtgestalt» der Schweizer Literaturszene am Donnerstag die neue Reihe «LooT» mit einer Lesung aus dem siegreichen «Blutbuch». Die Reihe soll Literatur und Theater verlinken.

Kim de l'Horizon gewann im Herbst 2022 sowohl den Deutschen wie auch den Schweizer Buchpreis. Mit all den Rezensionen und Berichten, die seither über Kim de l'Horizon erschienen sind, liesse sich fast noch ein Buch füllen.

Die heimische Belletristik war 2022 denn auch äusserst beliebt: Von den erfolgreichsten zehn Büchern waren sieben Titel aus der Schweiz – mit Kim de l'Horizon an der Spitze. In der Woche 3 des neuen Jahres wurde «Blutbuch» von Peter Stamms «In einer dunkelblauen Stunde» auf der Bestseller-Liste von Platz 1 verdrängt.

Nichtsdestotrotz interessieren Themen wie Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten auch das St. Galler Publikum. Die Lesung von Kim de l'Horizon in der Lokremise war längst ausverkauft. Der fluide Text fasziniert auf vielen Ebenen. Er zieht als mitreissender Sprachfluss in seinen Bann, als traurige und beklemmende Analyse eines Aufwachsens im familiären Verschweigen, als Emanzipationsgeschichte oder als Beschreibung nonbinärer Lebenswelten.

Im Anschluss an die Lesung setzten Mitglieder des Schauspielensembles des Theaters St. Gallen Ausschnitte aus Kim de l'Horizons Stück «Hänsel & Greta & The Big Bad Witch» in Szene. Moderiert wurde der Abend von Anya Schutzbach, der Leiterin des Literaturhauses St. Gallen.

«Hänsel & Greta & The Big Bad Witch» heisst im Untertitel «Eine Weltrettung in 13 Übungen» und wurde im September 2022 von den Bühnen Bern uraufgeführt. Es ist «ein glitzerndes, nach moosigem Prosecco riechendes Klimastück ohne Klima».