Die Oseara AG ist zuständig für die gesundheitliche Begleitung für Ausschaffungen. Jedoch sind viele der Begleitärzte gar nicht ausreichend qualifiziert.
Viele Ärzte haben nicht die nötige Ausbildung, um Ausschaffungsflüge zu begleiten.
Viele Ärzte haben nicht die nötige Ausbildung, um Ausschaffungsflüge zu begleiten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr unausgebildete Ärzte begleiten Ausschaffungsflüge.
  • Viele haben weder Notfalltraining bekommen noch einen Facharzttitel.

Brisant, doch nötig. Ärzte begleiten im Auftrag des Staatsekretariats für Migration (SEM) Menschen, die zwangsausgeschafft werden. Nur wenige Ärztefirmen melden sich freiwillig. Deshalb gehen die meisten Aufträge an die, in Kloten ansässige, Firma Oseara AG. Die private Aktiengesellschaft wurde 2012 genau deshalb gegründet, berichtet der «Tagesanzeiger».

Nötige Qualifikationen fehlen

Recherchen haben gezeigt, dass jedoch die Ärzte oft keine Ausbildung haben. Bei vielen fehlt ein Notfalltraining oder ein Facharzttitel. Die Oseara dürfte aber eigentlich, gemäss Vertrag und Pflichtenheft, nur Fachärzte oder eidgenössisch diplomierte Medizinalpersonen auf solche Ausschaffungsflüge schicken. Gemäss den Recherchen des Tagesanzeigers fehlen unabhängige Kontrollen. Die Oseara operiert so gesehen im Verborgenen.

Doppelte Bezahlung

Laut Vertrag erhält die Oseara mengenabhängige Pauschalen. Einmal für die Beurteilung, ob die zu ausschaffende Person transportfähig ist. Ausserdem noch für die medizinische Begleitung selbst. Die Firma verdient somit doppelt. Transportunfähige Passagiere gäbe es auffällig wenige.

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