Wie die Stadt Zürich informiert, wird das Elektrizitätswerk ewz in der neuen Struktur die grossen städtischen Wärmenetze betreiben.
Zürich kaserne
Die Stadt Zürich. (Archivbild) - Pixabay

Bisher gibt es auf Stadtgebiet drei städtische Anbieter von Wärmenetzen, das Elektrizitätswerk ewz, Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) und die Energie 360 Grad AG.

Neu sollen sämtliche grossflächigen Wärmenetze unter dem Dach von ewz vereint werden.

Durch die gemeinsamen Anstrengungen zur Erreichung der städtischen Netto-Null-Ziele haben die drei Anbieter von Fernwärmenetzen ihre Zusammenarbeit in den letzten Jahren intensiviert.

Nächste Integrationsstufe im Bereich der Wärmeversorgung

Vor rund zwei Jahren hat dann der Stadtrat mit der Gründung der Geschäftsstelle Wärme Zürich diese Zusammenarbeit formalisiert.

Seither koordiniert Wärme Zürich den Ausbau der Netze der drei Anbieter.

Derzeit wird geprüft, ob die bestehenden Wärmenetze auch physisch untereinander verbunden werden können, damit auf Stadtgebiet Schritt für Schritt ein Gesamtnetz entsteht, das die Versorgungssicherheit weiter erhöht.

Die geplante Neuorganisation trägt diesen Veränderungen Rechnung und stellt die nächste Integrationsstufe im Bereich der Wärmeversorgung dar.

Umsetzungsplan in Arbeit

Ein Projekt unter der Leitung der Stadtratsmitglieder Michael Baumer (Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe), Simone Brander (Vorsteherin des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements) sowie Andreas Hauri (Vorsteher der Gesundheits- und Umweltabteilung) wird bis Ende Jahr 2023 in einem Umsetzungsplan aufzeigen, wie und in welchem Zeitraum eine solche Neuorganisation erfolgen kann.

In diesem Zeitraum erfolgt auch die Vernehmlassung bei den Personalverbänden.

Integration der Fernwärmeaktivitäten von ERZ

Die Fernwärmeaktivitäten von ERZ werden in ewz integriert.

Mit dem Umsetzungsplan wird aufgezeigt, wie die Integration der Fernwärmeaktivitäten ausgestaltet werden soll und wie und zu welchem Zeitpunkt die betreffenden Mitarbeitenden von ERZ zu ewz wechseln sollen.

Die Fachleute von ERZ werden die neue Organisation mit ihrem Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung im Wärmebereich entscheidend mitprägen.

Neue Perspektiven für Energie 360 Grad

Auch Energie 360 Grad wird einen Teil ihrer Wärmenetze in der Stadt Zürich ans ewz übertragen, wobei die Mitarbeitenden bei Energie 360 Grad verbleiben.

Eigentum und Betrieb des Gasnetzes sowie alle übrigen Aktivitäten verbleiben bei Energie 360 Grad. Energie 360 Grad ist eine Aktiengesellschaft im Besitz der öffentlichen Hand.

Haupteigentümerin ist die Stadt Zürich.

Öffnung des Feldes für Kooperationen

An der Strategie der Firma, die Transformation in der gesamten Schweiz voranzutreiben und bis 2040 ausschliesslich erneuerbare Energie zu liefern, wird festgehalten.

Da sich der Tätigkeitsschwerpunkt von Energie 360 Grad zukünftig noch stärker auf Aktivitäten ausserhalb der Stadt verlagert, will der Stadtrat dem Unternehmen neue Perspektiven bieten und das Feld für Kooperationen öffnen.

Um hier mehr Handlungsfreiheit zu gewinnen, soll die Kompetenz des Stadtrats zur Veräusserung von Anteilen dieses Unternehmens ausgedehnt werden.

Anträge an den Gemeinderat

Mit dem nun beschlossenen Vorgehen reagiert der Stadtrat auch auf die gemeinderätliche Motion «Rekommunalisierung der Versorgungsnetze von Energie 360 Grad AG» (GR Nummer 2021/417).

Darin wird der Stadtrat aufgefordert, dem Gemeinderat eine Vorlage für die Rekommunalisierung der Versorgungsnetze für die Gas-, Wärme- und Kälteversorgung vorzulegen.

Auch das Anliegen der beim Gemeinderat hängigen Motion «Einführung eines Einheitstarifs für den Anschluss und Bezug von Fernwärme» (GR Nummer 2022/441) kann mit dem nun in Auftrag gegebenen Umsetzungsplan berücksichtigt werden, da sich durch die zunehmende physische Vernetzung der Wärmenetze die Einführung eines Einheitstarifs abzeichnet.

In einem nächsten Schritt wird der Stadtrat dann über die Neuorganisation der Wärmeversorgung befinden und dem Gemeinderat die entsprechenden Weisungen unterbreiten.

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