Künftig soll an den Schulen über den Rechtextremismus aufgeklärt werden. Das fordert der Zürcher Gemeinderat.
Gemeinderat.
Der Gemeinderat. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An Zürcher Schulen soll künftig vertiefter über Rechtsextremismus informiert werden.
  • Ein entsprechendes Postulat hat der Gemeinderat mit 68 zu 49 Stimmen angenommen.
  • Der Zürcher Stadtrat muss das Anliegen nun überprüfen.
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Die Schulen sollen über «gewaltbereiten Extremismus» informieren, wie Martina Zürcher (FDP) in einem Änderungsantrag an der Sitzung vom Mittwoch, 19. April 2023, forderte.

Jean-Marc Jung (SVP) ergänzte, dass der Kommunismus ebenfalls schlimme Verbrechen begangen habe. Die Linke ignoriere den Linksextremismus. Auch religiös motivierte Gewalt solle angesprochen werden.

Strukturelle Änderungen müssen in Angriff genommen werden

Chancenlos blieb auch ein Antrag der AL, statt von Rechtsextremismus und menschenverachtenden Ideologien von «Neofaschismus» zu sprechen. Moritz Bögli (AL) nannte den Vorstoss «nett gemeint», es müssten aber strukturelle Änderungen an den Schulen in Angriff genommen werden.

Finden Sie es gut, wenn an den Schulen vertiefter über Rechtsextremismus aufgeklärt wird?

Stefan Urech (SVP), der selber als Lehrer arbeitet, sagte, dass mit dem Lehrplan 21 bereits alle diese Themen angesprochen würden. Die Postulanten sollten ihm zeigen, an welchen Schulen das nicht passiere.

Das Anliegen von Grünen, SP und GLP wird geprüft

Postulant Ronny Siev (GLP) verteidigte den Vorstoss damit, dass man menschenverachtenden Ideologien entgegentreten müsse. Er schlug etwa Besuche von Angehörigen von Holocaust-Opfern in den Schulen vor. So wie er das selber auch tue.

Das Parlament stimmte dem unveränderten Postulat mit 68 zu 49 Stimmen zu. Der Stadtrat muss das Anliegen von Grünen, SP und GLP nun prüfen.

Aufklärung über Ideologie und Auftritt rechtsextremer Subkulturen

Die vertiefte Auseinandersetzung in der Schule ermögliche eine regelmässige und damit effektive Sensibilisierung gegenüber rechtsextremen Bewegungen, um den Anschluss Rechtsextremer an die Mehrheitsgesellschaft zu verhindern, heisst es im Postulat.

Insbesondere sollen Schüler ab der Mittelstufe über Ideologie und Auftritt der rechtsextremen Subkulturen aufgeklärt werden.

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