Tiere perfekt angepasst: Farbenblind oder Meister des Farbensehens

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Zürich,

Im Tierreich gibt es auch bei der Wahrnehmung von Farben nichts was es nicht gibt. Das Spektrum reicht von farbenblinden Tieren über solche, die nur zwei Farben sehen, bis zu Tieren, die mehr Farben sehen können als Menschen.

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Bei den Reptilien ist unter anderem die Kreuzotter besonders gefährdet. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Meister des Farbensehens sind viele Vögel, Reptilien, Insekten oder einige Fische, wie der Zoo Zürich am Mittwoch mitteilte.

Sie können neben Blau, Grün und Rot auch noch Ultraviolett wahrnehmen. Wie diese bunte Welt aussieht, können wir nur messen, unser Sehsinn reicht dafür nicht aus.

So kann es sein, dass ein für den Menschen ganz unscheinbarer Vogel für andere Vögel farbenfroh erscheint. Denn das Gefieder vieler Vögel reflektiert ultraviolettes Licht.

Menschen haben dagegen nur drei Farbrezeptoren: Grün, Rot und Blau. Diese Farben und ihre Kombination ermöglichen es Schätzungen zufolge jedoch, dass wir zwischen 2,3 und 10 Millionen Farben unterscheiden können, wie es in der Mitteilung heisst.

Zusammen mit den Primaten sind Menschen eher die Ausnahme beim Farbensehen. Viele Tiergruppen sehen mehr, andere Säugetiere sehen aber weniger Farben. So verfügen die meisten Landsäugetiere nur über zwei Rezeptoren für die Wahrnehmung von Grün und Blau. Auch Hunde und Katzen sehen nur diese beiden Farben und kein Rot.

Grund dafür ist, dass die frühen Säugetiere vermutlich nachtaktiv waren. Dabei spielt das Farbensehen keine so grosse Rolle. Dafür braucht es dann mehr Hell-Dunkel-Rezeptoren, so genannte Stäbchen. Zäpfchen fürs Farbensehen sind weniger wichtig.

So haben etwa viele Meeressäuger, die unter Wasser eher auf Hell-Dunkel-Rezeptoren angewiesen sind, nur noch einen Farbrezeptor, manchmal sogar gar keinen mehr.

Die unterschiedliche Farbwahrnehmung der Tiere erklärt auch deren Erscheinungsbild, wie der Zoo schreibt. So gibt es Vögel, Reptilien und Fische in allen Farben. Säugetiere dagegen sind meist braun oder grau.

Farben dienen auch der Kommunikation. Bekannt sind etwa die Vogelmännchen, die mit ihrer Färbung die Weibchen beeindrucken wollen. Andere Tierarten nutzen Warnfarben zur Abschreckung von Fressfeinden.

Einen grossen Vorteil hat das Farbensehen bei der Nahrungssuche. Dies machen sich wiederum Pflanzen zu nutze und locken Tiere an, die die farbigen Blüten bestäuben oder die Samen der Früchte verbreiten.

Aber ob farbenblind, mit teilweiser Farbwahrnehmung oder perfektem Farbensehen, alle Tiere haben ihr Wahrnehmung perfekt an ihre Umgebung angepasst, schreibt der Zoo.

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