IG Frauen Gemeinderat verweist auf «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»
Die IG Frauen im Gemeinderat hat sich am Mittwoch im Zürcher Stadtparlament mit einer Erklärung dafür eingesetzt, dass die Stadt das Frauenhaus Violetta kostendeckend finanziert. Auslöser für die Forderung ist die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen».

Die am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, gestartete Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» dauert bis zum 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. Bereits 1991 wurde die internationale Kampagne «16 Days of Activism Against Gender Violence» ins Leben gerufen.
Die Kampagne hat vor rund zweieinhalb Jahren neues Gewicht bekommen. In der Sondersession des Bundesparlaments im Mai 2017 ist die Schweiz dem Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt - kurz Istanbul-Konvention - beigetreten. Dieses ist das erste europaweite Abkommen zum Schutz von Frauen gegen jegliche Form von Gewalt.
Als Beitrag zur Umsetzung der Istanbul-Konvention wurde im Namen der IG Frauen Gemeinderat am Mittwoch im Zürcher Stadtparlament ein Postulat eingereicht, das den Stadtrat auffordert, die effektiven Kosten für die Unterstützung von Stadtzürcherinnen und deren Kindern durch das Frauenhaus Violetta zu decken.
Das Frauenhaus Zürich Violetta bietet Notunterkunft, Schutz und Sicherheit, psychosoziale Beratung und juristische Informationen für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder. Es bildet damit einen Rahmen für die wichtige erste psychische Stabilisierung und Traumabewältigung der betroffenen Frauen und Kinder.
Es sei wichtig, dass betroffene Frauen einen niederschwelligen Zugang zu einem sicheren Ort haben, heisst es in der gemeinsamen Erklärung. Das Frauenhaus Violetta biete diesen Schutz, das Angebot werde aber insbesondere von den Gemeinden nicht kostendeckend finanziert.
Hier soll Abhilfe geschaffen werden. Mit dem Postulat soll die Finanzierung dieses wichtigen Angebots für betroffene Frauen aus der Stadt Zürich nachhaltig gewährleistet werden. «Damit setzen wir uns als Gemeinderätinnen der Stadt Zürich dafür ein, dass die Schweiz, und dabei insbesondere die Gemeinden, ihrer Verpflichtung nachkommen und das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt umsetzen.»
In der Schweiz findet die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»-Kampagne zum zwölften Mal statt und wird von der feministischen Friedensorganisation CFD koordiniert. Schwerpunkt der diesjährigen Kampagne ist die Gewalt gegen Frauen im Alter. Als Zeichen, dass Gewalt an Frauen nicht toleriert wird, wurde am Montagabend der Rheinfall orange beleuchtet.
🔥Seit gestern und bis am Donnerstag Abend erstrahlt der Berner Münsterturm orange.
— 16 Tage gegen Gewalt an Frauen (@16tage_ch) November 27, 2019
✨Die Beleuchtung ist ein starkes und klares Zeichen, dass Gewalt an Frauen* nicht toleriert wird. Das Thema wird so in den öffentlichen Raum getragen. #gewaltfreialtern #16days pic.twitter.com/Otcheir2vr
Vom Dienstag bis Donnerstag erstrahlt der Turm des Berner Münsters abends in Orange. Beleuchtet werden in den nächsten Tagen unter anderem auch neun Kirchen im Emmental, der St. Galler Bahnhof oder auch der Jet d'eau in Genf.