EWZ startet zweites Pilotprojekt mit dynamischen Kombitarifen
Nach E-Mobilitätstarifen testet die ewz in einem Neubau erstmals dynamische Kombitarife für Netznutzung und Energie mit stündlicher Aktualisiertung.

Wie die ewz mitteilt, testet sie nach dynamischen E-Mob-Tarifen in einem zweiten Pilotversuch bei einem Neubauprojekt erstmals dynamische Kombitarife aus Netznutzung und Energie. Das Versuchssetup soll wertvolle Erkenntnisse liefern und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung einer zukunftsorientierten Energieversorgung setzen.
Mit der neuen Stromgesetzgebung im Rahmen des Mantelerlasses entsteht ab 2026 die Basis für dynamische Tarife. Diese richten sich nicht länger nach festen Zeitfenstern, sondern nach der prognostizierten Netzauslastung und weiteren Faktoren.
Damit steht ein wichtiges Instrument für die effiziente Nutzung des Stromnetzes bereit – und zugleich ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einer zukunftsgerichteten Energiewende.
Stündlich aktualisierte Tarife
Zusammen mit der Gebäudetechnik teste ewz bei diesem Pilotversuch erstmalig, wie sich die steuerbaren Energieelemente einer Überbauung im Zusammenspiel von dynamischen Netznutzungs- und dynamischen Energietarifen verhalten. Dazu werden beide Tarife stündlich via Energiemanagementsystem der Überbauung aktualisiert.
Die Tarife basieren auf der zu erwarteten Netzbelastung sowie den Börsenstrompreisen. Der auf zwei Jahre angelegte Pilotversuch wird in einer neuen Überbauung an der Anna-Heer-Strasse im Kreis sechs umgesetzt.
Der Ersatzneubau umfasst 83 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern in ökologischer Holzbauweise. Die Bewohner nutzen eine gemeinsam betriebene Energieinfrastruktur mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage, Sharing-Ladestation und einem Speichersystem.
Ziel: Dynamische Optimierung des Gesamtsystems
Reagieren die Bewohner wie auch die Gebäudesysteme auf die dynamischen Tarifanreize, profitiert die Mieterschaft von tieferen Netz- und Energiekosten. Langfristig sollen dynamische Tarife dazu beitragen, das Energiesystem als Ganzes zu optimieren:
Lastspitzen im Netz können mittels Speichersystemen – wie zum Beispiel installierten Batteriespeichern oder künftig bidirektional ladenden Elektrofahrzeugen – reduziert werden. Auch der Einfluss von saisonalen Wetterbedingungen und Börsenstrompreisen können mittels gezielter Tarifanreize abgefedert werden.
In diesem Zusammenspiel entwickeln sich dynamische Tarife zu einem bedeutenden Puzzleteil, um die wachsenden Herausforderungen einer erneuerbaren Energiezukunft wirksam und kosteneffizient zu bewältigen. Ein erstes ewz-Pilotprojekt für dynamische E-Mobilitätstarife hat der Stadtrat am 17. Dezember 2025 bereits genehmigt.






