Die Stadt Zürich will ihre Anteile am Atomkraftwerk Gösgen verkaufen - wird sie aber nicht los. Es gab nur wenige konkrete Angebote.
Kraftwerk Gösgen 2016 - Keystone
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Die Stadt Zürich will ihre Anteile am Atomkraftwerk Gösgen verkaufen - wird sie aber nicht los. Sie stellt die Verkaufsbemühungen deshalb vorerst ein, obwohl sie den Auftrag hat, die Anteile bis 2034 loszuwerden.

Sei zwölf Jahren ist die Stadt Zürich der 2000-Watt-Gesellschaft verpflichtet. Seit 2016 hat die Stadt zudem den Auftrag, aus der Atomenergie auszusteigen. So wollten es die Stimmberechtigten an der Urne. AKW-Beteiligungen passen da schlecht dazu.

Nach wie vor ist die Stadt Zürich jedoch über ihr Elektrizitätswerk ewz am Kernkraftwerk Gösgen-Däniken und an der Aktiengesellschaft für Kernenergiebeteiligungen Luzern (AKEB) beteiligt. Seit Jahren versucht der Stadtrat schon, einen Käufer für diese ungeliebten Anteile zu finden. Die Bemühungen seien bisher leider vergeblich gewesen, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit.

In der Schweiz und weltweit seien rund 100 mögliche Interessenten angesprochen worden. Das Resultat seien einige «unverbindliche Verhandlungsangebote» gewesen, darunter keines von Schweizer Energieunternehmen.

Nur zwei Angebote seien etwas konkreter gewesen. Sie stammten von Unternehmen ausserhalb Europas. Der Stadtrat ist allerdings nicht optimistisch, dass der Verkauf zustande kommt. Diese Angebote seien ungeeignet, er stelle den Verhandlungsprozess deshalb ein.

Weiter zu verhandeln würde gemäss Stadtrat nur Geld kosten, bis zu 6 Millionen Franken zusätzlich. Der Stadtregierung ist es bewusst, dass sie die Beteiligungen bis spätestens 2034 loswerden muss - dem vom Stimmvolk verhängten Austrittstermin aus der Atomenergie.

Er wolle diese Frist auch einhalten, betonte der Stadtrat. Sobald sich die Chancen für einen Verkauf verbessern, will die Stadt die Bestrebungen wieder aufnehmen. Bis dann bleibt Zürich auf den ungeliebten Atomkraftwerks-Anteilen sitzen.

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