Seit Ende Oktober ist das leerstehende Zürcher Juchhof-Areal besetzt. Weil sich dort der Boden teilweise absenkt, ist der Aufenthalt möglicherweise gefährlich.
Zürich
In der Stadt Zürich ist Wohnraum knapp. - KEYSTONE

Auf Teilen des Juchhof-Areals senkt sich der Boden. An einem Gebäudetrakt gibt es bereits sichtbare Risse. Diese Bodenabsenkung ist wohl eine Folge der auf dem Nachbargrundstück stattfindenden Bauarbeiten für das neue Eishockeystadion.

Das sichtbar beschädigte Gebäude wurde bereits für die Besetzer gesperrt und entsprechend signalisiert. Ob die anderen Baracken, insbesondere jene, die von den 30 bis 50 Besetzern genutzt wird, ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellen, ist allerdings offen.

Wie aus einer am Donnerstag publizierten Stadtratsantwort auf eine SVP-Anfrage hervorgeht, wurden inzwischen zwei baufachliche Begehungen gemacht. Die abschliessende Bewertung über die Sicherheitsrisiken liege aber noch nicht vor.

Die Besetzerinnen und Besetzer seien über das allfällige Risiko auf dem Gelände und in den Gebäuden informiert worden. Sollte ihnen auf dem Areal oder in den Baracken etwas passieren, müssen sie jedoch nicht selber dafür haften. Die Asylorganisation Zürich (AOZ) als Eigentümerin des Areals müsste für den Personenschaden geradestehen.

Die AOZ sei mit den Besetzern vor Ort im Kontakt, schreibt der Stadtrat weiter. Sofern das Sicherheitsrisiko nicht gravierend ist, wird die AOZ die ungebetenen Gäste weiterhin tolerieren. Sie will mit den Besetzern aber eine Nutzungsvereinbarung abschliessen, damit diese Strom und Wasser selber bezahlen. Bis eine solche Vereinbarung vorliegt, muss die AOZ zahlen.

Längerfristig müssen die Hausbesetzer ohnehin wieder ausziehen. Die AOZ plant, auf diesem Areal auch in Zukunft Asylsuchende unterzubringen. Spätestens wenn die Pläne «den notwendigen Reifegrad haben» wird das Gelände wieder entsprechend genutzt.

In der ehemaligen Gastarbeitersiedlung wurden seit Jahrzehnten Asylsuchende untergebracht. Ab 2014 betrieb die AOZ dort eine Unterkunft für den Testbetrieb der beschleunigten Asylverfahren. Die bisher dort untergebrachten Asylsuchenden leben seit Anfang September aber in Embrach, weshalb die Baracken leer stehen.

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