Für 2027 ist ein Ausbau des Bahnhof Stadelhofen geplant. Nun könnte das Projekt noch mit einem unterirdischen Rollband direkt zum Heimplatz ergänzt werden.
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Ein direkter unterirdischer Weg vom Bahnhof Stadelhofen zum Heimplatz steht zur Diskussion. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gibt es in Zukunft einen direkten Weg vom Stadelhofen zum Heimplatz?
  • Zusätzlich zum neuen Gleis 4 sollen unterirdische Rollbänder gebaut werden.
  • Das Projekt würde voraussichtlich 100 Millionen Franken kosten.
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Der Zürcher Stadtrat hat am 15. November einen Zusatzkredit von 1,9 Millionen Franken genehmigt. Dieser ist für die Planung von Massnahmen zum Bau einer unterirdischen Fussgängerverbindung vom Bahnhof Stadelhofen zum Heimplatz vorgesehen.

Die Bewilligung dieses Kredits steht im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen. Die SBB plant, ab 2027 ein viertes Gleis zu bauen, um das chronische Nadelöhr im Zürcher ÖV zu entlasten, wie der «Tages Anzeiger» schreibt.

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Der Heimplatz von oben fotografiert. - keystone

Mit dem Ausbau des Bahnhofs wird die Kapazität und die Bahnkundschaft um etwa 50 Prozent steigen. Der geplante Ausbau des Hochschulgebiets Zürich Zentrum wird zudem für deutlich wachsende Fussgängerströme zwischen Stadelhofen und Heimplatz sorgen.

Fokus auf neue Zugänge

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, soll ein neuer nördlicher Zugang zum Bahnhof Stadelhofen gebaut werden. Dieser soll den Bahnhof besser mit dem Heimplatz verbinden und so das Bellevue und den Stadelhoferplatz entlasten sowie eine bessere Anbindung an das Kunst- und Schauspielhaus sowie die Hochschulen ermöglichen.

Nach Prüfung verschiedener Lösungen favorisiert der Rat eine unterirdische Verbindung auf der rund 400 Meter langen Strecke zwischen Bahnhof und Heimplatz. Zwei Varianten wurden geprüft: eine kurze und eine lange. Die lange Variante, die den Bahnhof Stadelhofen direkt mit dem Heimplatz verbindet, wurde schliesslich ausgewählt.

Politische Meinungen zum Projekt

Das Tunnelprojekt stösst in der Politik auf unterschiedliche Reaktionen. FDP-Gemeinderat Andreas Egli sieht darin eine Chance, das Hochschulquartier direkt mit dem Bahnhof Stadelhofen zu erschliessen. Er äussert gegenüber dem «Tages Anzeiger» jedoch Bedenken hinsichtlich der Kosten von 100 Millionen Franken.

Auch SP-Co-Fraktionschef Florian Utz findet das Projekt interessant und begrüsst die politische Diskussion darüber. GLP-Gemeinderat Sven Sobernheim hält das Projekt ebenfalls für sinnvoll, stellt aber Fragen zur zeitlichen Planung.

Wünschen Sie sich einen direkten Zugang vom Bahnhof Stadelhofen zu Heimplatz?

Markus Knauss von den Grünen ist skeptischer und hinterfragt die Kosten-Nutzen-Rechnung des Projekts. Stephan Iten von der SVP steht dem Vorhaben ebenfalls kritisch gegenüber und bezeichnet es als «weiteres Luxusprojekt».

Letztlich wird wohl das Stimmvolk entscheiden, ob das Projekt angenommen wird. Wie der Stadtrat in seinem Beschluss schreibt, sollen die Stimmberechtigten voraussichtlich im Jahr 2030 über den Baukredit von geschätzt 100 Millionen Franken entscheiden.

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