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Obristhof: Christoph Henzmann zeigt seine schönsten Vogelfotografien

Im Obristhof zeigt Christoph Henzmann einige seiner schönsten Vogelfotografien. Er will damit auch darauf aufmerksam machen, welch schönen Tieren man im heimischen Quartier begegnet, wenn man die Augen offenhält. Um ein Haar wäre der Obristhof – ein über 300 Jahre altes Hochstudhaus in Oftringen – verschwunden. Die Geimende wollte das Gebäude in den frühen siebziger Jahren eigentlich abreissen. Zum guten Glück haben engagierte Privatpersonen einen Verein gegründet. Heute bietet das Freizeitzentrum Obristhof ein vielfältiges Angebot an Freizeitaktivitäten. In den Werkstätten kann man schreinern, töpfern, malen und werken. In den Obristhof-Kursen können Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu verschiedenen Themen unter professioneller Leitung arbeiten. Auch Märkte und Börsen, die beliebten Ferienspasskurse und kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Theater und Ausstellungen gehören zum Jahresprogramm. Am Samstag lud der Obristhof zur Vernissage der aktuellen Ausstellung des Fotografen Christoph Henzmann. Eine Vernissage in Zeiten von COVID-19 zu organisieren ist kein einfaches Unterfangen. Alain Hurni erklärt kurz, wie es zur Ausstellung mit Christoph Henzmann kam. Bevor der Fotograf einige seiner schönsten Aufnahmen kommentiert. Das müssen Hurni und Henzmann an diesem Samstagnachmittag mehrmals; aufgrund der engen räumlichen Verhältnisse wurden die Besucher/innen gebeten, sich im Voraus anzumelden. Maximal 10 Personen dürfen dann in die Ausstellung, nach rund einer halben Stunde ist dann die nächste Gruppe dran. Diese Vorgehensweise hat vor- und Nachteile. Wer mit Maske unterwegs ist, mag etwas weniger gesprächig sein als ohne. Dafür lassen sich die Bilder besser betrachten, weil gar nie ein Gedränge entsteht. Und sehenswert sind die Bilder von Christoph Henzmann auf jeden Fall. Sehr eindrücklich beispielsweise die Aufnahme, die als Poster für die Vernissage diente: Ein Graureiher im Streiflicht, seine Füsse im Wasser. Auge und Gefieder gestochen scharf. Ein Glücksfall sei dies gewesen, sagt Christoph Henzmann. Eigentlich hatte er sich für einen anderen Vogel auf die Lauer gelegt. Das Auge, betont Henzmann, sei das wichtigste; es müsse nicht nur scharf sein, sondern sollte auch einen Reflex aufweisen. Was also für die Porträtfotografie bei Menschen gilt, ist auch für Tierporträts von Bedeutung. Und ist auch technisch begründet. Trotz einem 400 mm-Objektiv, welches oft zusätzlich mit einem Zweifachkonverter zu einem 800 mm-Objektiv wird, kann Henzmann im besten Fall auf etwa zehn Meter an die Tiere heranpirschen. Sonst flüchten sie. Die RAW-Datei wird danach im Lightroom zusätzlich beschnitten, um auch einen kleinen Vogel formatfüllen abzubilden. Weitergehende Bildbearbeitung lehnt Christop Henzmann ab. Während seinen Spaziergängen mit der Kamera beobachtet Christoph Henzmann hauptsächlich. Es sei wichtig, die Natur und das Licht zu kennen und zu wissen, wie sich die Vögel verhalten, ernähren und welche Orte sie bevorzugen, erklärt er. Der Solothurner verzichtet darauf, die Tiere mit Futter an spezielle Orte zu locken oder «gute Äste» aufzustellen, damit die Vögel darauf landen können. Belohnt wird Christoph Henzmann nicht nur mit eindrücklichen Bildern, sondern oft auch Begegnungen mit Menschen. Klar, so ein Riesenobjektiv fällt auf, da wird schon mal jemand «gwundrig». Interessierte Menschen fragen auch nach, wie es den Vögeln geht. Darüber hinaus will Henzmann mit seinen Bildern, die hauptsächlich in Trimbach entstehen, zeigen, wie gross die Artenvielfalt im Dorf ist. In seinem «anderen» Leben ist der 39-Jährige ist Prorektor und Lehrer an der Kaufmännischen Berufsfachschule KBS Olten. Mit seinen Aufnahmen hat er es aber geschafft, bei vielen Besuchern im Obristhof das Interesse an Fotografie und an der heimischen Vogelwelt zu wecken. Die Ausstellung dauert noch bis am 14. November2020 und ist während den normalen Caféöffnungszeiten jeweils Dienstag bis Samstag von 8.30 bis 11.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung kann auch ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten besucht werden. Infos: buero@obristhof.ch oder 062 797 20 07

Die Begrüssung findet draussen statt, die Gruppengrösse ist beschränkt auf zehn Personen.
So ein Objektiv fällt auf: Christoph Henzmann fotografiert mit 400mm-Tele und Zweifachkonverter.
Die meiste Zeit verbringt der Fotograf mit beobachten - und warten.
Seine Aufnahmen sind allemal sehenswert, sie sind nicht digital nachbearbeitet.
Das Auge muss scharf sein, der Hintergrund hingegen soll nicht ablenken und unscharf sein.
Hier hat Henzmann Rotkehlchen und Kleiber ins richtige Licht gerückt.
Da liegt man also auf der Lauer und plötzlich kommt ein ganz anderer Vogel geflogen.
Der prächtige Graureiher hat's auf das Vernissageposter geschafft.
Der Obristhof ist getragen von einer Non-Profit-Organisation.
Die Geimende wollte das Gebäude in den frühen siebziger Jahren eigentlich abreissen.
Das klassische Hochstudhaus ist über 300 Jahre alt.
Eindrückliche Vogelwelten: Christoph Henzmann