Wohlen erhält das europäische Goldlabel für Energiestädte

Die Gemeinde Wohlen erreicht die höchstmögliche Auszeichnung, das europäische Goldlabel.

Kirche und Gemeindehaus in Wohlen.
Kirche und Gemeindehaus in Wohlen. - Nau.ch

1999 erhielt die Gemeinde Wohlen zum ersten Mal die Auszeichnung «Energiestadt» zugesprochen. Genau 20 Jahre später, nach Jahren der konsequenten Förderung der erneuerbaren Energien, des Klimaschutzes, der umweltverträglichen Mobilität und der effizienten Nutzung von Energie, erreicht die Gemeinde Wohlen die höchstmögliche Auszeichnung, das europäische Goldlabel.

Dies ist vorher im Kanton Bern lediglich drei weiteren Gemeinden gelungen.

20 Jahre konsequente Energiepolitik

Am 19. Januar 2019 verabschiedete der Gemeinderat den Projektauftrag zur Erstellung eines Energiekonzeptes Wohlen, bereits im August 1998 konnte der Gemeinderat den Entscheid für die Aufnahmeprüfung Energiestadtlabel fällen. Diese Prüfung wurde bereits im Folgemonat September durchgeführt und Wohlen erreichte 48 Prozentpunkte.

Deren 50 hätte es gebraucht, um auf Anhieb Energiestadt zu werden. Erste Massnahmen wurden sofort umgesetzt. So zum Beispiel die Einführung der Energiekommission Wohlen, welche heute noch ein wichtiger Träger der Energiepolitik ist.

Ebenfalls entscheidend war die Schaffung der Stelle der Energiebeauftragten Wohlen. So wurde es möglich, dass Wohlen bereits beim ersten Audit 54 Prozentpunkte erreichte und damit vor genau 20 Jahren, am 3. November 1999 offiziell das Energiestadtlabel überreicht erhielt.

Beim Re-Audit 2002 waren es 59 Prozentpunkte, vier Jahre später bereits 64 Prozentpunkte und 2010 erreichte Wohlen gar 71.7 Prozentpunkte. In diesem Jahr übernahm Gemeinderätin Anita Herrmann das zuständige Departement und sie überzeugte den Gemeinderat, dass Wohlen die höchstmögliche Auszeichnung, das europäische Goldlabel Energiestadt anstreben sollte.

Dank hartnäckigem und konsequentem Umsetzen verschiedenster Energiemassnahmen (siehe auch www.wohlen.ch/energie) erreichte Wohlen 2015 bereits 75.5 Prozentpunkte.

Europäisches Goldlabel als momentaner Höhepunkt – die Arbeit aber geht weiter.

Das Label «european energy award gold», europäische Energiestadt GOLD basiert auf dem Label Energiestadt. Es ist die höchste Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, erneuerbare Energien, Elektromobilität und Klimaschutz engagieren und besonders hohe Anforderungen erfüllen.

In der Schweiz gibt es von 447 Energiestädten lediglich 54 Energiestädte mit dem europäischen Goldlabel. Im Kanton Bern sind es mit Wohlen insgesamt bloss vier (Bern, Münsingen, Köniz und Wohlen).

Wohlen wurde am 11. Juni 2019 auditiert. Von 473 möglichen Punkte wurden 363.7 (76.9 %) erreicht.

Am 11. Oktober 2019 konnte eine Delegation aus Wohlen in Locarno anlässlich der Feier des Swiss Federal Office of Energy and the Association den European Energy Award Gold entgegen nehmen. Auf diese Auszeichnung kann Wohlen zu Recht stolz sein. Sie belegt ein jahreslanges, intensives Engagement zu Gunsten der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes, der Mobilität und der erneuerbaren Energien.

Mittlerweil ist das SOKW (Solarkraftwerk Wohlen) wichtigster Energiepartner in Wohlen. Die Genossenschaft, zu welcher die Gemeinde selber ebenfalls gehört, engagiert sich seit Jahrzehnten für die Produktion von erneuerbarer Energie und die Förderung der Elektromobilität.

Was bei einem Blick über Wohlen besonders in Auge sticht sind die vielen Solaranlagen in der Gemeinde, die vielen neuen Heizsysteme welche sich von fossilen Energieträgern gelöst haben und das grundsätzlich grosse, private Engagement der Bürgerinnen und Bürger von Wohlen. Die GANZE Gemeinde zieht am selben Strick. Nur so ist es möglich, dass auch grosse Projekte wir die Wärmeverbünde in Hinterkappelen und Uettligen erstellt werden konnten.

Nur so ist es möglich, auch zukünftig aktiv die Energiewende zu gestalten. Denn mit dem Erreichen des Goldlabels ist es nicht getan, dies ist lediglich der momentane Höhepunkt, ein Mittel zum Zweck auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Gemeinde, auf dem Weg zu einer nachhaltigen, CO2-freien Gemeinde.

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