Mein Nachbar Totoro

Japan in den 1950er-Jahren: Um den Sommer über in der Nähe der Mutter zu sein, die in einem Krankenhaus liegt, ziehen Mai und Satzuki mit ihrem Vater aufs Land. Für die Geschwister gibt es viel zu entdecken: glitzernde Fische im Fluss und lustige Russmännchen im Haus. Die interessanteste Begegnung jedoch ist die mit dem freundlichen Waldgeist Totoro. Als die kleine Mei plötzlich verschwindet, weil sie unbedingt ihre Mutter suchen will, hilft er Satzuki bei der Suche nach der Schwester. Hayao Myazaki, dessen eigene Mutter in seiner Kindheit schwer an Tuberkulose erkrankte, zeichnet aus seiner Erinnerung ein liebevolles und detailliertes, nostalgisches Bild von der Architektur und den Bräuchen eines verschwindenden Japans. Ruhige, stimmungsvolle Bilder entstehen und zeigen Arbeiter:innen auf einem Reisfeld, das laute Zirpen der Zikaden in der Nacht und die Futons auf dem Boden, auf denen die Kinder schlafen. Das Publikum erfährt ganz nebenbei, was Sturmläden sind oder wie das japanische Pausenbrot Bento aussieht. Obschon der liebenswerte Waldgeist Totoro mit seinem kuschligen, grauen Fell und den Hasenohren eine Erfindung dieses Animes ist, könnte er ebenso als Wesen aus der japanischen Shinto-Religion verstanden werden, deren Götter und Geister oft Tieren oder Pflanzen nachempfunden sind und die die starke Verbindung der japanischen Religion mit der Natur symbolisieren. Einer der bekanntesten Anime-Klassiker überhaupt und ein Must-See – nicht nur für Fans des Studio Ghibli.