Jean-Guihen Queyras spielt Bach
Jean-Guihen Queyras spielt Bach - zvg
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«Einen gnädigen und Music sowohl liebenden als kennenden Fürsten» habe er in Köthen gehabt, schrieb Johann Sebastian Bach 1730 einem Jugendfreund und ehemaligen Schulkollegen. In der Tat: Als geschätzter Cembalist und Gambenspieler unterhielt der Fürst Leopold am Köthener Hof eine stolz bestückte, vorzügliche Hofkapelle. Dieser stand Bach in den Jahren 1717 bis 1723 als fürstlicher Kapellmeister vor und hatte ständig neue Werke zu liefern ‒ unter ihnen die sechs Suiten für Violoncello solo. Als Solowerke verzichten sie auf das herkömmliche Generalbassfundament: Das Cello übernimmt hier gleichsam beide «Rollen», Solostimme sowie Begleitung. Das war damals, zumindest auf diesem hohen künstlerischen Niveau, absolut neu. Als über 200 Jahre später der legendäre Meistercellist Pablo Casals diese sechs Suiten erstmals in die Hände bekam, war er total eingeschüchtert: «Zwölf Jahre lang habe ich sie studiert und jeden Tag an ihnen gearbeitet, und ich war fast fünfundzwanzig, als ich endlich den Mut fand, sie öffentlich zu spielen.» Mut braucht es bis heute: Bachs Cellosuiten sind ein Mount Everest für jeden Cellisten. Jean-Guihen Queyras hat die nötige Kondition und hat vor allem das musikalische Tiefenverständnis spätestens 2007 unter Beweis gestellt, als er den Sechserzyklus erstmals einspielte. Eine wegweisende Referenzaufnahme bis heute.

Konzert ohne Pause

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