Der HC Rychenberg muss ab sofort ohne seinen langjährigen Center Benjamin Borth auskommen. Elf Jahre nach seinem Debüt in der NLA-Mannschaft will sich der 29-jährige neu orientieren.
Unihockey
Unihockey - Swiss Unihockey
Ad

145 Meisterschaftsspiele hat Benjamin Borth für den HC Rychen-berg in der Nationalliga A bestritten, davon 36 in den Playoffs, und in diesem 50 Tore erzielt sowie 58 Assists gespielt. Dass es «bloss» 145 Partien waren, dafür zeichnet das ausgeprägte Interes-se des inzwischen 29-jährigen Winterthurers an fremden Kulturen und seine damit einhergehende rege Reisetätigkeit verantwortlich. Und auch dafür, dass er seine statistischen Werte künftig nicht noch ausbauen wird, sorgt das HCR-Eigengewächs selber. Nach-dem er die ersten Trainings der Vorbereitung auf die kommende Saison noch mitgemacht hatte, zieht er sich mit sofortigen Wir-kung vom Leistungssport zurück. Es werde für ihn ein neuer Le-bensabschnitt beginnen, in dem er sich neue Prioritäten setzen wolle, begründet Borth seine Entscheidung. Auch eine weitere längere Reise sei eine Option.

Ballkünstler und Aggressivleader

Sportchef Philippe Soutter bedauert den Rücktritt des langjährigen deutschen Nationalspielers sehr: «Er war über viele Jahre ein ab-soluter Schlüsselspieler des HCR.» Gleichzeitig blickt Soutter mit grossem Vergnügen auf die Auftritte Borths bei den Junioren und seit der Saison 2008/09 im Fanionteam zurück: «Ihm zuzuschauen machte immer auch viel Spass. Denn er verkörperte eine ziemlich seltene Mischung aus Ballkünstler und bei Bedarf auch aggressi-vem Leader.» Letztere Qualität war erst im Erwachsenenalter hin-zugekommen. Harten Zweikämpfen war Borth als Junior noch vornehmlich aus dem Weg gegangen, hatte dafür mit seiner spiele-rischen Souplesse und seinem Auge für den Mitspieler geglänzt.

An der Seite seiner langjährigen Teamkollegen Lukas Grunder, Moritz Schaub und Michel Schwerzmann, den inzwischen in ande-ren Vereinen aktiven Joel Friolet (Malans) und Pascal Meier (GC) sowie dem heutigen HCR-Vizepräsidenten Raphael Studer hatte Borth so 2008/09 seinen Teil zum Schweizer U21-Meistertitel beigetragen. Bei den Aktiven konnte er dann 2013 und 2016 zwei Bronzemedaillen mit dem HCR zu seinem Palmarès hinzufügen und mit der deutschen Nationalmannschaft 2012 an den Weltmeis-terschaften in der Schweiz einen unerwarteten vierten Platz feiern.

Mehr als nur ein Punktelieferant

Für Soutter geben diese nackten Zahlen Borths Wirken freilich nur unzureichend wider: «Für seine Mitspieler war er immer auch ein menschlicher Anker. Er hat eine ausserordentlich hohe Sozial-kompetenz und die Freundschaften innerhalb des Teams waren ihm schliesslich vielleicht das wichtigste Element, dass er jahre-lang bereit war, viel Zeit beim HC Rychenberg zu investieren.»

Für seine grossen Verdienste verdankt werden wird Ur-Rychenberger Borth am 14. September beim Saisoneröffnungs-spiel gegen GC in der Axa-Arena. Am selben Anlass werden sich auch Trainer Jukka-Pekka Kinnunen, der in der kommenden Sai-son den B-Ligisten Iron Marmots Davos-Klosters betreuen wird, und Flügelstürmer Marc Hauser von ihrem bisherigen Publikum verabschieden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

PlayoffsAugeGCTrainer