118 neue Stellen sind in Winterthur 2023 zu schaffen

Trotz Inflation, Ukraine-Krieg und Energiekrise rechnet die Stadt Winterthur für 2023 mit einem relativ ausgeglichenen Budget: Sie plant 118 neue Stellen.

Winterthur
Die Stadt Winterthur ZH. (Symbolbild) - Pixabay

Weil die Steuereinnahmen aber sprudeln, ist das Budget 2023 dennoch nur leicht im Minus.

In seinem Budget 2023 rechnet Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP) mit einem Minus von «nur» 2,5 Millionen Franken.

Auf weitere Steuererhöhungen müssen sich die Winterthurer zudem nicht gefasst machen. Der Steuerfuss soll bei 125 Prozent bleiben, wie Bopp am 4. Oktober 2022 vor den Medien sagte.

Angesichts der Ausbaupläne ist dies nicht selbstverständlich: Insgesamt will die Stadt 118 neue Stellen schaffen, was zusätzliche rund 30 Millionen Franken kosten wird.

Ein externer Einfluss ist der Ukraine-Krieg

«Wir brauchen diese Stellen wegen externer Einflüsse», sagte Bopp dazu. Einer dieser externen Einflüsse ist etwa der Ukraine-Krieg.

Um die Geflüchteten zu betreuen, sind gemäss Budgetantrag des Stadtrates 23,8 zusätzliche Stellen notwendig.

Wegen des Bevölkerungswachstums werden weitere 17,5 Stellen in Schule und Betreuung notwendig.

Zusätzliche 15,2 Stellen braucht es, um die städtischen Klimaziele zu erreichen, etwa für die Planung der neuen Solaranlagen.

Mehr Polizei-Mitarbeitende sind benötigt

Nicht beeinflussen konnte der Stadtrat auch den Erfolg des FC Winterthur: Wegen seines Aufstiegs in die Super League braucht es 13,2 zusätzliche Stellen bei der Polizei.

Aufgrund des Fachkräftemangels wird es allerdings schwierig, diese zu besetzen.

«Aktuell müssen die bestehenden Polizei-Mitarbeitenden Überstunden machen», sagte Bopp dazu. Dazu gebe es Unterstützung von der Kantonspolizei.

Man hoffe natürlich, diese Stellen möglichst rasch besetzen zu können.

Sprudelnde Steuereinnahmen

Für den Fall, dass der FCW nächstes Jahr doch wieder absteigt, werden die Stellen über natürliche Fluktuation wieder abgebaut. Entlassungen dürfte es wegen des FCW keine geben.

Dass das Budget trotz 118 zusätzlicher Stellen einigermassen ausgeglichen ist, liegt in erster Linie an den sprudelnden Steuereinnahmen.

Natürliche Personen dürften voraussichtlich 333 Millionen Franken in die Stadtkasse abliefern, das sind zwei Millionen mehr als im Budget 2022.

Bei Unternehmen kann es 2023 auch gut laufen

Gut läuft es auch bei der Grundstückgewinnsteuer: Dank einiger Einzelfälle, Bopp machte dazu keine Angaben, wird die Stadt 78 Millionen einnehmen.

Im Budget 2022 waren es noch 48 Millionen, also 30 Millionen Franken weniger.

Auch bei den Unternehmen dürfte es im kommenden Jahr gut laufen: Budgetiert sind 80 Millionen Franken Steuererträge. Beim letzten Budget waren es erst 57 Millionen.

Kritik der SP am eigenen Stadtrat

Vergleichsweise sparsam ist die Stadt dagegen beim Thema Teuerungsausgleich und Lohnerhöhungen: Dafür sind lediglich 2,5 Prozent mehr im Budget vorgesehen.

«Wir sind uns bewusst, dass dies unter der Teuerungserwartung liegt», sagte Bopp dazu. Der Kanton Zürich hingegen zahlt seinen Angestellten den vollen Ausgleich.

Die SP äusserte in einer Mitteilung deshalb Kritik an ihrem eigenen Stadtrat. Sie zeigte sich enttäuscht darüber, dass nur 2,5 Prozent vorgesehen seien.

Angesichts der aktuellen Jahresteuerung von 3,3 Prozent bedeute dies eine Reallohnsenkung.

Das Gesamtdefizit von fünf Millionen wäre zu erwarten

Die SP werde sich bei der Budgetdebatte für einen vollen Teuerungsausgleich einsetzen.

Sagt das Stadtparlament Ja, würde das die Personalausgaben um weitere 2,5 Millionen Franken steigen lassen. Das Gesamtdefizit würde dann auf fünf Millionen steigen.

Dieser Budgetantrag des Stadtrates ist anders als in früheren Jahren nicht nur ein Entwurf, der mit dem sogenannten «Novemberbrief» noch nachbearbeitet wird, sondern der abschliessende Antrag, den das Stadtparlament bei der Budgetdebatte im Dezember beraten wird.

Nachtragskredite vom Stadtrat im Fall des Verbesserungsbedarfs

Der «Novemberbrief» wird in diesem Jahr erstmals gestrichen.

Sollte es irgendwo im Budget noch Verbesserungsbedarf geben, wird der Stadtrat diesen in Form von Nachtragskrediten vors Parlament bringen.

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