Stadtrat verzichtet auf eine Musikschule im «Turm»
Der geplante Kultur- und Musikschulstandort Turm in der Stadt Wil wird nicht weiterverfolgt – Kosten und Prioritäten verhindern die Umsetzung.
Wie die Stadt Wil mitteilt, verfolgt der Stadtrat das Projekt für ein Begegnungs-, Kultur- und Musikschulzentrum in der Liegenschaft Turm nicht weiter. Die geschätzten Kosten von zwölf Millionen Franken alleine für die Musikschule haben angesichts der angespannten städtischen Finanzlage den Ausschlag für diesen Entscheid gegeben.
Am 12. März 2020 hatte das Stadtparlament die Motion 140 von Sebastian Koller für erheblich erklärt. Damit beauftragte es den Stadtrat, ein «Begegnungs-, Kultur- und Musikschulzentrum» in der Liegenschaft Turm zu prüfen.
Das Departement Bau, Umwelt und Verkehr (BUV) hat diesen Auftrag in den vergangenen fünf Jahren in diversen Gremien untersucht. In den letzten beiden Jahren stand vor allem die Eignung der Liegenschaft für die Musikschule im Fokus der Abklärungen.
Finanzielle Gründe sprechen dagegen
Die Untersuchung eines Architekturbüros hat zwar gezeigt, dass die Liegenschaft Turm grundsätzlich ausreichend Platz für die Bedürfnisse der Musikschule bieten würde. Allerdings lassen die räumlichen Bedingungen wenig Spielraum für eine innovative Umsetzung.
Der Stadtrat hat auch die Kosten für den Teil der Musikschule ermitteln lassen. Diese wurden durch ein Baumanagementbüro auf rund zwölf Millionen Franken beziffert.
In Anbetracht der aktuellen Finanzlage und vor dem Hintergrund der vielen anstehenden Aufgaben für die Schulraumplanung sieht der Stadtrat keine Dringlichkeit darin, eine neue Musikschule zu errichten. Er verzichtet deshalb darauf, das Projekt im Turm weiter zu verfolgen.
