Wie die Gemeinde Rickenbach TG mitteilt, hat der Gemeinderat entschieden, eine Lösung für eine unabhängige Wasserversorgung zu finden.
Die Wilerstrasse in Richtung Rickenbach.
Die Wilerstrasse in Richtung Rickenbach. - Nau.ch / Simone Imhof
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Das bestehende Grundwasserpumpwerk in Rickenbach gelangt in zweifacher Hinsicht an Grenzen.

Zum einen ist die wasserführende Schicht mit rund vier Metern zu wenig mächtig, um bei anhaltender Trockenheit daraus den Wasserbedarf zu decken.

Zum anderen müsste die Schutzzone in Anpassung an die heutige Rechtslage angepasst und damit erheblich verschärft werden.

Gemeinderat entschied sich für die Doppelstrategie

Dies würde wiederum grosse Kosten mit sich bringen und eine Konzession wäre nicht sicher erteilt worden.

Zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung hat sich der Gemeinderat für eine Doppelstrategie entschieden: Einerseits eine Kooperation mit einer benachbarten Wasserversorgung zu prüfen, anderseits auf Gemeindegebiet nach einer geeigneten Stelle für ein neues Grundwasserpumpwerk zu suchen.

Den entsprechenden Kredit hat die Bürgerschaft an der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 gesprochen.

Pumprate musste gedrosselt werden

Im Januar 2024 wurde im Gebiet Au eine Probebohrung durchgeführt. Danach war ein zwölftägiger Pumpversuch vorgesehen, kombiniert mit einem Markierversuch.

Das erste Resultat war vielversprechend: Das angetroffene Grundwasser erfüllt die Vorgaben für die Nutzung zu Trinkwasserzwecken und es wurden keine Pestizide nachgewiesen.

Doch bereits nach wenigen Tagen musste die ursprünglich geplante Pumprate deutlich gedrosselt werden.

Die schliesslich resultierend langfristige Pumpleistung ist deutlich zu tief für einen lohnenden Betrieb.

Markierversuch könnte Gewissheit schaffen

Aufgrund der Berechnungen und Einschätzungen der Experten hatte sich der Gemeinderat eine deutlich höhere Pumpleistung erhofft.

Die Probebohrung hat jedoch zu neuen hydrologischen Erkenntnissen geführt.

Dem anschliessend erstellten Bericht der Dr. von Moos AG ist zu entnehmen, dass der vermutete mögliche Hauptfluss an anderer Stelle verläuft als bisher angenommen.

Gewissheit könnte ein Markierversuch schaffen. Im Anschluss daran wären wiederum eine Sondierbohrung und ein Pumpversuch durchzuführen.

Unabhängige Wasserversorgung angestrebt

Der Gemeinderat hat sich entschieden, einen entsprechenden Markierversuch in Auftrag zu geben, um Erkenntnisse über den möglichen Zufluss zu gewinnen.

Nach Auswertung der Ergebnisse wird entschieden werden, ob Sondierbohrungen und ein Pumpversuch gestartet werden sollen.

Parallel dazu führt der Gemeinderat weiterhin Gespräche mit den umliegenden Gemeinden über eine Kooperation respektive eine mögliche Wasserlieferung.

Rickenbach strebt aber nach wie vor eine unabhängige Wasserversorgung für ihre Bevölkerung an.

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