Wie die Gemeinde Visperterminen berichtet, sollen ferngesteuerte Drohnen das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln für die Reben im Terrassenbau übernehmen.
Weinanbau
Weinlese in Visperterminen VS: gemäss dem Slogan der Gemeinde der «höchste Weinberg Europas». (Archivbild) - sda
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In dem Gemeindegebiet Visperterminen ist der Rebberg und dessen Bearbeitung mit Tradition verbunden und heute noch von grosser Bedeutung.

Sozusagen «generationenübergreifend» wird die Arbeit in den Reben als «aktive Erholung», als «Familientreffen» oder auch als «Helfen unter Freunden» erlebt.

Die Arbeit in den Reben verbindet. Diese Terbiner Errungenschaft kann als wertvolles Erbstück der Vorahnen bezeichnet werden, worauf alle stolz sein dürfen.

Und genau deshalb will sich die Gemeindebehörde von Visperterminen, nach der erfolgreichen Lancierung des Trockensteinmauer-Sanierungsprojekts auch weiterhin nachhaltig dafür einsetzen.

Bearbeitung durch viel Handarbeit

Die steilen Terbiner Rebberge können nur mit viel Handarbeit und körperlichem Einsatz bearbeitet werden.

Von Frühjahr bis Herbst ist der Einsatz vieler Hände gefragt. Viele Reb-Bewirtschafter erhalten Hilfe von der Familie und aus dem Freundeskreis.

Dennoch fragen sich viele: Wer macht denn diese ganze Arbeit im nächsten Jahr oder im übernächsten oder eben in Zukunft?

Manch eine und einer hat sich schon gefragt, ob eines Tages diese mühsame Arbeit wenigstens teilweise durch Maschinen ersetzt werden könnte.

Einsatz von Maschinen

In den steilen Rebbergen ist die Mechanisierung der meisten Arbeitsgänge durch Maschinen erschwert oder gar unmöglich.

Trotzdem – oder gerade deswegen – wird ein Grossteil dieser Rebarbeiten gerne gemacht, wie das Schneiden oder die Laubarbeiten – und dem Wimden als Höhepunkt.

Ein unliebsames Anliegen ist aber gemeinhin das «Spritzen». Und hierfür könnte sich nun endlich eine Lösung abzeichnen, um diese mühsame Arbeit zu erleichtern.

Ferngesteuerte, fliegende Drohnen als Helfer im Rebberg

Diese Technologie wird bereits in einigen flacheren Schweizer Reb-Regionen erfolgreich eingesetzt.

Nun hat sich diese Technologie, insbesondere dank der Weiterentwicklung der Drohnen sowie des GPS (Global Positioning System) auch für die steilere Topografie und für Reben im Terrassenbau bewährt.

Das zuverlässige Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln ist mittlerweile so weit ausgereift, dass die Gemeinde Visperterminen ein Pilot-Projekt für einen flächendeckenden Sprühservice lancieren will.

Das Ziel ist, dass in naher Zukunft alle bewirtschafteten Reb-Flächen auf dem Territorium der Gemeinde Visperterminen mit Drohnen besprüht werden.

Pilotprojekt startet 2023

In einem ersten versuchsweisen Schritt in diesem Rebjahr 2023 werden alle Parzellen in den Rieben, oberhalb der Kantonsstrasse, (mittlere bis obere Rieben) für dieses Pilotprojekt vorgesehen.

Abgesehen von der enormen Erleichterung bei der Bewirtschaftung wird der automatisierte Pflanzenschutz in Zukunft noch eine weitere Bedeutung bekommen.

Der Bundesrat hat einen Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet.

Die Risiken sollen halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden.

Infoabend der Gemeinde

In diesem Zusammenhang soll für die berufliche Verwendung von konventionellen Pflanzenschutzmitteln voraussichtlich ab 2026 eine Fachbewilligung obligatorisch werden.

Dies gilt auch für kleinere Flächen im Nebenerwerbsrebbau. Der Erwerb einer solchen entfällt, wenn ein professioneller Sprühservice organisiert werden kann.

Um dieses Projekt, dessen Organisation und die Bedeutung für alle Bewirtschafter in dieser Region «Rieben oberhalb der Kantonsstrasse», sowie allen weiteren Interessierten vorzustellen, lädt die Gemeinde zu einem Informationsabend am Freitag, 3. Februar 2023, 19.30 Uhr in der Turnhalle Visperterminen ein.

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