Nachhaltiges Uster: Hier gibt es den Weihnachtsbaum zur Miete

Jahr für Jahr stellen wir ihn beschmückt mit Weihnachtskugeln, Lichterketten oder Lametta in der Stube auf. Nebst den Adventskerzen, Geschenken und Weihnachtsguetzli, steht der Christbaum oft im Zentrum des Festtagsbrauchs.

Bei der Kunz Baumschulen AG in Uster gibt es bereits jetzt Weihnachtsbäume im Angebot. Doch das Unternehmen geht noch einen Schritt weiter. Die Tannenbäume können für die Feiertage nämlich auch gemietet werden, wie Inhaber Michael Kunz verrät.

Nau.ch: Bei Ihnen können Christbäume im Topf gekauft oder gemietet werden. Eine nachhaltigere Variante zu den Bäumen, die nach den Feiertagen auf dem Komposthaufen landen?

Michael Kunz: Welcher Baum der nachhaltigste ist, ist sehr schwer zu bestimmen. Ein geschnittener aus der Region schneidet wegen kurzer Transportwege sehr gut ab. Er kann aber nicht wiederverwendet werden.

Wenn man dies mit einrechnet, wird der Plastikbaum aus China nach einigen Jahren nachhaltiger als gemietete oder geschnittene Weihnachtsbäume.

Unser Mietbaum hat den Vorteil, dass er auch unter dem Jahr fleissig CO2 bindet. Beim Entsorgen wird er wieder zu Erde, in der neue Weihnachtsbäume wachsen können.

Die Kreisläufe der Natur werden bei der Mietvariante sicher am besten berücksichtigt, was diese Variante zur nachhaltigsten Form macht.

Nau.ch: Wie kamen Sie auf diese Idee?

Michael Kunz: Die Idee stammt von meiner Frau. Sie hat das irgendwo gesehen und war davon begeistert. Wir haben in der Geschäftsleitung entschieden, die Idee umzusetzen, da wir viel Positives darin sahen.

Unserer Meinung nach ist die Zeit auch reif, um Althergebrachtes zu hinterfragen und neue Wege zu gehen.

Nau.ch: Wie funktioniert eine Christbaumvermietung denn genau?

Michael Kunz: Als Kunde haben Sie die Möglichkeit den Weihnachtsbaum direkt vor Ort auszusuchen oder Sie können ihn in unserem Online-Shop bestellen. Je nach Auswahl werden die Bäume dann vom Kunden selbst abgeholt oder durch uns ausgeliefert.

Die Weihnachtsbäume stehen über die Festtage bei den Kunden zu Hause. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Baum nicht länger als sieben Tage im beheizten Raum steht.

Die Zeit vor und nach der Weihnachtsstube muss der Weihnachtsbaum draussen verbringen. Sonst meint er durch die erhöhten Temperaturen, es wäre schon wieder Frühling. Dadurch kann ein verfrühtes Wachstum einsetzen, das zum Absterben des Baumes führen kann.

Die Mietdauer an sich hat keinen Einfluss auf den Preis und gilt für die Weihnachtszeit 2020/21. Weihnachten werden sehr individuell gefeiert.

Manche wollen den Baum sehr früh, andere wollen ihn noch bis in den Januar auf dem Balkon haben. Die ersten Bäume können vor dem ersten Advent abgeholt werden, die letzten kommen erst Ende Januar wieder zurück.

Nau.ch: Was muss man bei den eingetopften Tannenbäumen in der Nicht-Weihnachtszeit beachten?

Michael Kunz: Wenn Sie einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen und ihn bis zu den nächsten Weihnachten selbst Pflegen, benötigt er Ähnliches wie andere Pflanzen im Topf.

Konkret heisst das unter anderem regelmässige Wassergaben und doch keine Staunässe.

Wichtig ist auch eine ausgewogene Nährstoffzufuhr sowie einen etwas lichtschattigen Platz, der nicht den allerhöchsten Temperaturextremen im Sommer ausgesetzt ist.

Der Weihnachtsbaum sollte alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Dadurch bleibt er wüchsig und entwickelt einen geraden, fortlaufenden Spitz.