Am Mittwoch wird in Greifensee über den Erweiterungsbau des Zentrums Im Hof entschieden. Auch eine Initiative rückt das Thema Altern in den Vordergrund.
Greifensee
Im Singsaal der Primarschule Breiti in Greifensee wurde unter anderem die Initiative «Alterskonzept: Wir wollen mitreden» vorgestellt. - ZVG
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Das Thema Altersplanung ist in Greifensee derzeit in aller Munde. Nicht zuletzt, weil morgen Mittwoch, 30. September 2020, über den Erweiterungsbau des Zentrums Im Hof abgestimmt wird.

Sollte der Antrag angenommen werden, würde der privatrechtlichen gemeinnützigen Stiftung unter anderem ein weiteres unentgeltliches Baurecht auf einer rund 2‘100 Quadratmeter grossen Teilparzelle gewährt werden.

Initiative «Alterskonzept: Wir wollen mitreden»

Das Vorhaben habe überparteilich für Bedenken gesorgt, wie Furkan Oguz, Präsident der glp Greifensee erklärt. «Das Problem ist nicht der Erweiterungsbau an sich, sondern dass man das Alterskonzept aus dem Jahr 2003 noch nicht revidiert hat.»

Über die Jahre hinweg seien lediglich Berechnungen zur Bevölkerungsentwicklung herangezogen und geupdatet worden. Eine grundsätzliche Überarbeitung blieb bisher aus. «Unserer Meinung nach wäre dies ein erster Schritt, bevor man über konkrete alterspolitische Fragen wie einen Erweiterungsbau diskutiert.»

Furkan Oguz, glp Greifensee
Furkan Oguz, Präsident der glp Greifensee. - ZVG

Ein Lösungsansatz in Form der Initiative «Alterskonzept: Wir wollen mitreden» liegt dafür auch bereits auf dem Tisch. Sie verlangt vom Gemeinderat, die Schaffung einer eigenständigen Kommission mit dem Namen «Alterskommission Greifensee» in die Wege zu leiten. Die Hauptaufgabe ist klar: Ein neues Alterskonzept soll erarbeitet werden.

«Dieser Kommission würden verschiedene Interessengruppen angehören, nicht nur Mitglieder aus dem Gemeinderat», so Furkan Oguz weiter.

Informationsanlass in Greifensee

Nebst der glp wird die Initiative auch von den Grünen und der CVP unterstützt. Interessierte hatten am 17. September die Möglichkeit, sich bei einer Informationsveranstaltung im Singsaal der Primarschule Breiti ein Bild über die Hintergründe zu verschaffen.

Greifensee
Der Zürcher Stadtrat Andreas Hauri stellte in Greifensee die neue Altersstrategie der Kantonshauptstadt vor. - ZVG

Nebst der Mitinitiantin Monika Hungerbühler (Grüne) war unter anderem Alt-Gemeinderätin Elisabeth Winkler mit dabei. Sie war Mitglied der damaligen Kommission «Wohnen im Alter» und hat 2003 am jetzigen Alterskonzept mitgewirkt.

Des Weiteren hat Andreas Hauri, Stadtrat Zürich, die neue Zürcher Altersstrategie vorgestellt, was auf grosses Interesse gestossen ist.

Der Anlass war gut besucht: über 40 Personen ausserhalb des glp-Vorstands und des Initiativkomitees haben daran teilgenommen. «Es sind rege Diskussionen entstanden», so das positive Fazit von Furkan Oguz.

Altern zu Hause und Mehrgenerationenprojekte

Die Kritik an der Initiative habe sich vor allem dadurch geäussert, dass sie zu lange auf sich warten liess. «Die glp ist in Greifensee noch nicht so lange vertreten. Da musste man sich überparteilich erst finden.»

Ein weiterer Diskussionspunkt waren zusätzliche Pflegeplätze, die es gemäss einigen Veranstaltungsbesuchenden dringend brauche. Diese würde die Initiative zwar nicht ausschliessen, aber auch nicht in den Vordergrund rücken. «Wir wollen das Anliegen lieber gesamthaft sehen.»

Greifensee
Der Anlass war gut besucht und führte zu regen Diskussionen. - ZVG

Das Komitee lässt offen, wie das Altern in Zukunft genau gestaltet werden soll. Fakt ist aber, dass Wohnformen wie Altern zu Hause oder Mehrgenerationenprojekte zum Thema werden würden.

Über die Initiative wird die Stimmbevölkerung der Gemeinde Greifensee voraussichtlich Anfang 2021 abstimmen.

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