Thun: Erweiterung der Schule Lerchenfeld geht weiter voran
Die Stadt Thun gibt bekannt, dass die Sanierung und Erweiterung der Schule Lerchenfeld oberste Priorität hat.

Die Sanierung und Erweiterung der Schule Lerchenfeld hat für den Gemeinderat höchste Priorität. Die vorliegende Machbarkeitsstudie zeigt das Erweiterungspotenzial auf. Im Rahmen der Planung und Projektierung des komplexen Schulbauprojekts holt die Stadt Thun aktuell Ideen und Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und dem Quartier ab. Im Winter 2021 steht mit dem Architekturwettbewerb der nächste wichtige Schritt an.
Mit der Priorisierung der Schulbauprojekte definierte der Gemeinderat im letzten Jahr die Stossrichtung der städtischen Schulraumplanung (vgl. Infobox und Medienmitteilung vom 7. Oktober 2020). Höchste Priorität hat die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Lerchenfeld, um im Quartier flexiblen und modernen Schulraum für den langfristigen Bedarf bereitzustellen.
Die zu erwartende Quartierentwicklung und die veränderten Normen (Lehrplan 21) bedingen eine Vergrösserung der Schulanlage. Die durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigt das Erweiterungspotenzial auf. Mit der geplanten Verlegung des Jugend- und Quartiertreffs Lerchenfeld (JQL), das sich heute auf dem Schulareal befindet, schafft die Stadt mehr Platz und ermöglicht eine bessere und effizientere Anordnung der Schulräume.
Mehr Platz für mehr Klassen
Die Machbarkeitsstudie sieht Schulraum für 16 Klassen vor (aktuell 12 Klassen). Zudem wird die Tagesschule vergrössert, um der steigenden Nachfrage nach familienexterner Kinderbetreuung Rechnung zu tragen. Der denkmalgeschützte Altbau wird gesamtsaniert und für basisstufentauglichen Unterricht angepasst. Weiterer Platzbedarf soll mit Neubauten gedeckt werden. Zudem ist eine neue Doppelturnhalle geplant, die auch die Sportvereine nutzen können.
Für die Realisierung der Erweiterung muss die Stadt zusätzliche Landfläche erwerben und umzonen. Entsprechende Verhandlungen zwecks Erwerb von Teilen der Bundesgärtnerei waren erfolgreich.
Die Stadt will das Projekt gemäss dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) umsetzen. Dies bedeutet beispielsweise, dass die Anlage energetisch auf den neusten Stand gebracht wird. Aktuell ist die Sanierung und Erweiterung der Schule Lerchenfeld mit einer Kostenschätzung von rund 37 Millionen Franken das grösste Schulbauprojekt im Aufgaben- und Finanzplan der Stadt Thun und aufgrund der Rahmenbedingungen auch eines der komplexesten. Die Machbarkeitsstudie geht von einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren aus.
Partizipation von Schülerinnen und Schülern, Lehr- und Betreuungspersonen und Quartier
Um die Bedürfnisse, Wünsche und Ideen der Schülerinnen und Schüler, der Lehr- und Betreuungspersonen und des Quartiers abzuholen, führte die Stadt Thun in den letzten Monaten ein Partizipationsverfahren durch. Aufgrund der Coronasituation mussten Form und Termine der Partizipation angepasst werden.
Die eingegangenen Ideen und Vorschläge werden von einem Fachgremium gesichtet und beurteilt. Der priorisierte Ideenkatalog soll Eingang in die Ausarbeitung des Projekts finden und wird im Rahmen des für Winter 2021 geplanten Architekturwettbewerbs den teilnehmenden Architekturbüros unterbreitet. Teil der Wettbewerbsaufgabe wird es auch sein, Lösungen für den anspruchsvollen Bauablauf unter laufendem Schulbetrieb aufzuzeigen.
Stadt setzt(e) flankierende Massnahmen um
Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an den Schulraum und der Zunahme der Anzahl Schülerinnen und Schüler hat die Stadt Thun in den letzten Jahren im Lerchenfeld bereits diverse bauliche und betriebliche Massnahmen umgesetzt. Parallel zur Planung des Bauprojekts erhebt die Stadt aktuell den konkreten Raumbedarf bis zur Fertigstellung der neuen Schulanlage.
Zu prüfen sind eine Optimierung der aktuellen Raumnutzung, allfällige bauliche Massnahmen in den bestehenden Räumen oder das Erstellen eines Provisoriums. Unabhängig davon sucht die Stadt im Lerchenfeld eine Liegenschaft für die räumliche Entlastung auf dem Schulareal. Ab August wird zudem eine befristete dritte Kindergartenklasse eröffnet.
Baubeginn frühestens im Jahr 2027
Aktuell bereitet das Amt für Stadtliegenschaften das Wettbewerbsverfahren vor. Der Stadtrat soll im Winter 2021-2022 über die Kreditfreigabe entscheiden. Der Kreditantrag für die Planung und Projektierung des Siegerprojektes soll dem Stadtrat im Jahr 2024 zur Genehmigung vorgelegt werden.
Voraussichtlich im Jahr 2026 wird die Stimmbevölkerung über den Ausführungskredit bestimmen können. Der Baubeginn kann frühestens 2027 erfolgen. Der Terminablauf ist stark von der Rochadenplanung und dem Siegerprojekt abhängig.