Nachhaltige Stadtentwicklung erhält das Label «Grünstadt»
Binningen wurde als erste Gemeinde im Baselbiet mit dem Label «Grünstadt Schweiz» ausgezeichnet – für ihr Engagement in nachhaltiger Grünraumentwicklung.

Wie die Gemeinde Binningen mitteilt, wurde sie als erste Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft mit dem Label von «Grünstadt Schweiz» ausgezeichnet. Die feierliche Übergabe des Zertifikats fand am Freitag, 13. Juni 2025, in Anwesenheit von Regierungspräsident Isaac Reber, Gemeindepräsidentin Caroline Rietschi und Markus Weibel (Vorstandsmitglied VSSG/Grünstadt) statt.
Das Label würdigt Binningens umfassendes Engagement für nachhaltige Grünraumpflege und -entwicklung – mit positiven Auswirkungen auf Klima, Biodiversität und Lebensqualität.
Das Projekt «Grünstadt Schweiz» wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU und weiteren Partnern getragen. Seit 2016 zertifiziert es Gemeinden, die sich besonders für hochwertige Grünräume einsetzen. Die Qualitätsstandards des Labels – Bronze, Silber und Gold – gelten als Richtwerte, vergleichbar mit der «Knospe» für Bioprodukte oder dem FSC-Label für nachhaltiges Holz.
Nachhaltigkeit mit Vorbildfunktion
Mit der Auszeichnung wird Binningen zur einundzwanzigsten Gemeinde in der Schweiz, die das Label «Grünstadt Schweiz» trägt – und zur ersten im Kanton Basel-Landschaft. In der Region wurde bisher einzig die Stadt Basel mit dem Gold-Label (re-)zertifiziert.
Binningens Engagement reiht sich damit in eine wachsende Bewegung ein, die städtische Lebensräume zukunftsfähig, biodivers und klimaresilient gestalten will, und damit auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum massgeblich stärkt.
Mit der Erstzertifizierung in der Kategorie Bronze konnte Binningen wichtige strategische Grundlagen und konkrete Massnahmen für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Grünflächen nachweisen, darunter: Förderung einheimischer Pflanzen und naturnahes Bauen, Reduktion des Einsatzes künstlicher Dünger, Entsiegelung von Flächen, damit mehr Regenwasser versickert und Nutzung von Regenwasser zur Bewässerung in Hitzeperioden.
Ganzheitlicher Ansatz auch in Verwaltung und Kommunikation
Neben der Pflege öffentlicher Grünräume umfasst das Label auch organisatorische Aspekte: etwa die Weiterbildung von Mitarbeitenden, Unkrautregulierung, Techniknutzung und Standortmarketing.
Ein detaillierter Massnahmenkatalog definiert die Anforderungen für die Zertifizierung. – Das Label von «Grünstadt Schweiz» beinhaltet damit sämtliche Belange, die ein nachhaltiges Grünraummanagement fördern und die urbane Lebensqualität verbessern.
Auflistung sämtlicher Massnahmen aus dem Massnahmenkatalog
Der Auditbericht hebt insbesondere die gute Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung und das hohe Engagement bei der Umsetzung hervor. Grundlagen für Planung und Projektierung sind vorhanden; externe Fachstellen werden häufig einbezogen.
Einige Instrumente wie Kennzahlen oder Umsetzungsdokumente befinden sich noch in Erarbeitung, wodurch gewisse Wirkungen im Audit nur teilweise beurteilt werden konnten. Das Audit hat weitere Potenziale aufgezeigt, die im Hinblick auf eine Re-Zertifizierung verbessert werden können.
Empfohlen werden unter anderem Beschlüsse des Gemeinderats – etwa für ein Pestizidverbot –, um das Label stärker in der Verwaltung und gegenüber Dritten (zum Beispiel Pachtbetriebe, Lieferanten, Familiengärten) zu verankern.
Feierliche Übergabe mit Beteiligung der Schule
Das Zertifikat «Grünstadt Schweiz» wurde der Gemeinde Binningen heute im Rahmen einer offiziellen Feier in Anwesenheit von Regierungspräsident Isaac Reber, Gemeindepräsidentin Caroline Rietschi und Markus Weibel, Vorstandsmitglied VSSG (Grünstadt), überreicht.
Schülerinnen und Schüler des Neusatz-Schulhauses erklärten anhand der Schulhausumgebung, wie diese in den letzten Jahren naturfreundlich umgestaltet wurde. Die frisch angelegten Pflanzplätze wurden anschliessend gemeinsam mit den Gästen eingeweiht und angegossen.