Das psychiatrische Angebot ist im Kanton Luzern nicht gross genug. Der Kantonsrat unterstützte deswegen das Ansinnen, Kapazitäten auszubauen. Er hat am Montag von einem Planungsbericht des Regierungsrats mit 118 zu 0 Stimmen zustimmend Kenntnis genommen.
Kantonsrat Luzern
Der Kantonsrat Luzern. (Archivbild) - Keystone
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Der Planungsbericht des Regierungsrats zur psychiatrischen Versorgung im Kanton Luzern zeigt, dass die Luzernerinnen und Luzerner unterdurchschnittlich oft eine psychiatrische Klinik oder ein psychiatrisches Ambulatorium aufsuchen. Die Auslastung des vorhandenen Angebots ist dennoch sehr hoch.

Die Betten der Luzerner Psychiatrie (Lups) seien oft über 100 Prozent belegt, hiess es in dem Bericht. Um einen ambulanten Termin zu erhalten, müsse eine Wartezeit von Wochen oder Monaten in Kauf genommen werden. In der Jugendpsychiatrie herrsche gar ein Notstand.

Der Regierungsrat geht davon aus, dass der Bedarf an psychiatrischen Behandlungen jährlich um 3 Prozent steigen dürfte. Bewältigt werden soll dieses Wachstum vor allem mit einem zusätzlichen ambulanten Angebot in der Lups.

Der Regierungsrat will deswegen die gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Lups mit zusätzlichen 1,2 Millionen Franken abgelten. Die Zahl der therapeutischen Stellen soll um 32 erhöht werden, die der Kinder- und Jugendpsychiatrie um 17. Dieser Ausbau dürfte zu jährlichen Mehrkosten von 2,45 Millionen Franken führen. Dies sei sehr gut investiertes Geld, sagte Sozialdirektor Guido Graf (Mitte).

Im Einklang mit der Regierung hiess der Kantonsrat ein Postulat von Pia Engler (SP) über eine Stellenaufstockung in den psychiatrischen Ambulatorien mit 114 zu 0 Stimmen gut. Eine den Planungsbericht ergänzende Bemerkung Englers, die Massnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels forderte, lehnte der Rat mit 74 zu 40 Stimmen ab, weil hierfür nicht nur der Kanton zuständig sei.

Bernhard Steiner (SVP) forderte mit einer Bemerkung, dass mehr Personen zu Psychiaterinnen und Psychiater ausgebildet werden, etwa durch eine Lockerung der Zugangsbeschränkungen zum Studium. Eine knappe Mehrheit von 58 zu 54 Stimmen erachtete diese Massnahme aber als nicht zielführend.

Unbestritten war eine Bemerkung der vorberatenden Kommission zu den langen Wartezeiten für die Jugendpsychiatrie. Demnach sollen private Angebote, die während den Wartezeiten genutzt werden können, unterstützt werden.

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