Wie die Gemeinde Steffisburg berichtet, können Bewohner neu mit einem speziellen Abfallsack invasive Neophyten gratis entsorgen.
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Die alte Holzbrücke über die Zulg in Steffisburg. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Mit dem neuen Abfallsack für Problempflanzen können invasive Neophyten gratis entsorgt werden.

Der Sack kann am Schalter der Abteilung Tiefbau/Umwelt bezogen und am jeweiligen Abfuhrtag an der üblichen Stelle für den Hauskehricht deponiert werden.

Problempflanzen dürfen nicht mit dem Grüngut oder im Kompost entsorgt werden, weil damit eine weitere Verbreitung der Pflanzen nicht ausgeschlossen werden kann.

Invasive Neophyten werden deshalb zusammen mit dem Hauskehricht abgeholt und in der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt.

Gebietsfremde Pflanzen verdrängen heimische Flora

Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, welche – meist aus anderen Kontinenten – absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden.

Die meisten davon sind geschätzte Neuankömmlinge und bereichern die Flora.

Einige gebietsfremde Pflanzen breiten sich auf Kosten von einheimischen Arten sehr effizient aus, verdrängen die einheimische Flora, können die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden und Schäden an Bauten verursachen.

Zudem bieten sie den einheimischen Tierarten keine Lebensgrundlage. Diese problematischen Pflanzen werden invasive Neophyten genannt.

Verkaufsverbot für viele Pflanzen

Diese sind weltweit ein Problem und eine grosse Gefahr für die biologische Vielfalt.

In Steffisburg gehören Kirschlorbeer, Berufkraut, Sommerflieder und Goldruten zu den häufigsten invasiven Neophyten.

Es gibt aber noch viele weitere problematische Pflanzen. Per 1. September 2024 passt der Bundesrat die Freisetzungsverordnung an und verschärft sie.

Neu dürfen viele Pflanzen, welche nachweislich Schäden verursachen, nicht mehr verkauft werden, darunter sind Kirschlorbeer, Sommerflieder und Berufkraut.

Massive Schäden in der Landwirtschaft

Die Goldrute ist bereits heute nicht mehr zum Verkauf zugelassen.

Einige der invasiven Pflanzen wurden oft auch in privaten Gärten gepflanzt und haben sich bereits in der Landwirtschaft ausgebreitet, wo sie massive Schäden anrichten.

Werden die Pflanzen nicht bekämpft, breiten sie sich derart rasch aus, dass Flächen früher oder später nicht mehr nutzbar sind.

Bekämpfung von Problempflanzen

Um die Bestände in Schach zu halten, sind deshalb auch Gartenbesitzer und Landwirtinnen aufgefordert, ihre Grundstücke zu kontrollieren und allfällige Bestände zu entfernen.

Die Gemeinde freut sich, wenn sie bei der Bekämpfung von Problempflanzen von vielen Freiwilligen unterstützt wird.

Seit ein paar Jahren bestehen Freiwilligengruppen, welche regelmässig oder sporadisch Problempflanzen entfernen.

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