Heimberg: SP lud zu Informations-Anlass über den Umgang mit Krisen

Mit seinem Referat aus seelsorglicher Perspektive zeigte Dr. theol. Thomas Wild gemäss Mitteilung der SP Heimberg auf, dass Krisen wie Baustellen sind.

Aus diesen gingen mehr oder weniger wunderbare Werke hervor, aber auch Schutt und Asche.

Ausserdem sind laut Wild Krisen oft auch Bausteine für die Zukunft. Einzelne Bausteine sind überlebenswichtig, andere bleiben amorph und ohne Verwendung.

Das Akzeptieren einer Krise bedeutet gemäss Wild eine erste, vorläufige Anpassung an die Situation und damit eine adäquatere Einschätzung der Lage, der Bedrohlichkeit und auch der notwendigen Massnahmen.

Dabei sind wir laut Wild nicht krisenresistent, aber wir alle haben schon mehrere Erfahrungen in der Bewältigung von Krisen vorzuweisen.

Dies sei beispielsweise bei der Geburt, beim Schuleintritt, bei der Pubertät oder auch beim Auszug aus dem Elternhaus der Fall gewesen.

Zur Bewältigung von Krisen kann es sinnvoll sein, Fachpersonen wie Seelsorgerinnen und Seelsorger beizuziehen, so Wild.

Diesbezüglich zeigte Wild gemäss der SP zwei sinnvolle sowie in der Praxis angewendete Modelle auf.

Das SAFER-Modell sowie das BELLA-Modell sind Orientierungshilfen für Menschen, die andere bei der Krisenbewältigung unterstützen.

Jedoch sind wir gemäss Wild alle als Gesellschaft auch Seelsorgerinnen und Seelsorger.

Indem wir uns füreinander Zeit nehmen und uns aktiv zuhören, können wir Krisen proaktiv vorbeugen und uns auch gegenseitig bei der Bewältigung von Krisen unterstützen, so Wild.

Empathie dürfe in der heutigen schnelllebigen Zeit nicht verloren gehen.

Die Frage «Sollen wir Krisen wollen?» liess sich auch nach der spannenden und gewinnbringenden Diskussionsrunde im Anschluss an das Referat nicht eindeutig beantworten, so die SP.

In einer Krise werden wir uns gemäss dem Referat von Thomas Wild der Schwächen, der Verletzlichkeiten und der tieferliegenden Bedürfnisse bewusst.

Des Weiteren versetzten uns Krisen in einen Schwebezustand, in dem wir noch nicht bereit sind, Altes loszulassen und das Neue noch nicht greifbar ist.

Aber Krisen sind laut Wild auch Chancen, die uns ermutigen, etwas Neues zu wagen. Ohne Krisen würden wir träge und überholt.

Wie die SP Sektionen Thun und Heimberg mitteilen, danken sie Thomas Wild für das Referat.

Ausserdem möchten sich die beiden Ortsparteien gemäss Mitteilung bei allen Besucherinnen und Besuchern für die Teilnahme am Informationsanlass und den anschliessenden Diskussionen bedanken.