Ein Blick hinter die Kulissen der Zulg-Unterquerung in Steffisburg

Für den Ausbau der Wärmeversorgung in Steffisburg wurde die Unterquerung der Zulg realisiert. Beat Stoll von der NetZulg AG erklärt den Ablauf der Arbeiten.

Zulg Steffisburg
Die Horizontalbohrmaschine in Position in Steffisburg. - NetZulg AG

In den Sommerferien wurde die Zulg in Steffisburg mit einer Horizontal-Spülbohrung unterquert. «Dieser Bauabschnitt ist für den Zusammenschluss an das bestehende Wärmeversorgungsnetz Astra notwendig», erklärt Beat Stoll von der NetZulg AG. Zudem ist die Zulgunterquerung für den späteren Anschluss an die Fernwärmeleitung der Fernwärme Thun AG nötig.

Für die Horizontal-Spülbohrung wurde zuerst eine Start- und eine Zielgrube ausgehoben. Die Startgrube befindet sich auf dem Hartplatz beim Schulhaus Au. Die Zielgrube liegt auf dem Dükerweg auf der anderen Zulgseite.

Erdreich muss abgetragen werden

«Mit einer Bohranlage wird ein Bohrgestänge mit einem steuerbaren Bohrkopf durch das Erdreich vorangetrieben», erläutert Stoll. Das Erdreich wird dabei mit einer Bentonit-Spülung mechanisch und hydraulisch abgebaut. Das abgebaute Material wird zurück zur Startgrube befördert und dort entweder aufbereitet oder entsorgt.

Zulgunterquerung Steffisburg
Höchste Konzentration beim Bohrmaschinenführer in Steffisburg. - NetZulg AG

Für die Aufweitung des Kanals in Steffisburg wird bei der Zielgrube ein Räumwerkzeug auf das Bohrgestänge montiert. Es wird anschliessend rotierend zurück zur Bohrmaschine gezogen. Das abgebaute Erdreich wird mittels einer Bohrspülung abtransportiert. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis der gewünschte Durchmesser erzielt ist.

Einleitung des Rohreinzugs und Einbau der Wärmeleitungen

«In einem Wärmenetz werden immer zwei parallele Leitungen benötigt, dies für den Hin- und Rückfluss», führt Beat Stoll aus. Sobald beide Bohrkanäle genügend aufgeweitet und grösstenteils frei von Feststoffen sind, kann der Rohreinzug eingeleitet werden.

Dazu werden in einem ersten Schritt Hüllrohre aus Stahl mit den Bohrgestängen in die Bohrkanäle gezogen. «Dabei wird das überschüssige Bentonit verdrängt, das verbleibende Bentonit umhüllt die eingezogene Röhre.» Dieser Teil der Bauarbeiten ist laut Beat Stoll besonders lärmintensiv.

Im Moment werden in die Hüllrohre flexible Wärmeleitungen mit je 31 Zentimeter Durchmesser eingelegt. Diese werden isoliert, da durch sie bis zu 85°C heisses Wasser transportiert wird.

Zukunftsorientierte Abfallverwertung in Steffisburg

Wie Beat Stoll erklärt, wird er Abfall aus der Region Thun und dem Oberland nicht nur entsorgt, sondern auch weiterverwertet. «Die AVAG, welche auch die Kehrichtverbrennungsanlage in Thun betreibt, liefert Energie in Form von Strom, Dampf und Wärme.»

Diese lokale Wärmeproduktion bringe mehr Unabhängigkeit und entspreche zudem der Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes. Auch in Steffisburg soll diese Wärme genutzt werden, daher wird das Fernwärmenetz durch die NetZulg AG erweitert.

Die NetZulg AG

Die NetZulg AG ist die regionale Dienstleisterin für Energie- und Wasserversorgung in Steffisburg und angrenzenden Gebieten. Mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Energieversorgung.

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