Seit drei Jahren betreiben Cecilia Suter und Quentin Repond in Steffisburg eine Solidarische Landwirtschaft. Bei einem Feldbesuch erklären sie das Konzept.
Solidarische Landwirtschaft Steffisburg
Cecilia Suter und Quentin Repon mit Söhnchen Flurin auf dem Feld - nau.ch
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Das Feld von Cecilia Suter und Quentin Repond von der Solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI) Erlengut liegt am Rand von Steffisburg. Über mehrere Beete erstreckt sich hier erntereifes Gemüse. Bei unserem Feldbesuch arbeitet Quentin gerade an einem der Folientunnel, während Cecilia Sohn Flurin in einer Schubkarre am Feldrand entlang schiebt.

«Zum Feld kamen wir eher durch Zufall», verrät Cecilia. «Quentin hat auf dem Feld nebenan gearbeitet.» Jetzt baut das Paar hier sein Gemüse an und verkauft dieses an die rund 80 Haushalte, die ein Abo haben. Doch unterscheidet sich die SOLAWI Erlengut in Steffiburg von anderen Gemüse-Abo-Anbietern.

SOLAWI Steffisburg
Das Feld der SOLAWI Erlengut am Rand von Steffisburg - nau.ch

«Bei der Solidarischen Landwirtschaft ist die Mitarbeit ein zentraler Punkt», erklärt Quentin. Das Prinzip basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Produzenten und Konsumenten. Durch einen direkten Einblick in die Produktion wird die Wertschätzung für landwirtschaftliche Arbeit und Lebensmittel gefördert.

Für die Produzenten bietet das Prinzip Vorteile, weil sie genau wissen, wie viel sie zur Versorgung der Kundschaft anbauen müssen. «Zudem können wir so eine Vielfalt an Gemüse anbauen, ohne von jeder Sorte Unmengen produzieren zu müssen», fügt Quentin an.

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Im Folientunnel werden unter anderem Tomaten angebaut - nau.ch

«Wir wollten unsere Kundschaft kennenlernen»

Auch Cecilia und Quentin haben ihr Gemüse zuerst über Bio-Läden und einen eigenen kleinen Hofladen in Steffisburg verkauft. «Irgendwann kam bei uns aber das Bedürfnis nach dem direkten Kontakt mit den Konsumenten auf», erinnert sich Cecilia. Daher entschieden sich die beiden, in die Solidarische Landwirtschaft einzusteigen.

«Wir wollten die Leute, die unser Gemüse kaufen, kennenlernen. Gleichzeitig wollten wir unserer Kundschaft zeigen, wie es bei uns auf dem Feld aussieht.» Cecilia findet es wichtig, dass die Konsumenten so sehen, wer hinter ihrem Gemüse steckt.

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Jetzt im Spätsommer herrscht auf dem Feld eine reiche Vielfalt an erntereifem Gemüse - nau.ch

Der Austausch auf dem Feld wird geschätzt

Tatsächlich kommen viele von Cecilias und Quentins Kunden gerade auch wegen der Mitarbeit zu ihnen. «Die Leute schätzen den direkten Austausch und die Gespräche, die wir führen», sagt Quentin. Eine Grosszahl der Kundschaft blieb der SOLAWI Erlengut in der bisher dreijährigen Geschichte auch treu.

«Es ist unser Ziel, eine längerfristige Bindung aufzubauen», erklärt Quentin. Die Gemüse-Taschen sind daher jeweils im Jahresabo erhältlich. Das vereinfacht auch die Planung der Aussaat und der Ernte.

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Die Mitglieder der SOLAWI Erlengut erhalten jeden Freitag eine Tasche mit frischem Gemüse - nau.ch

Neues Land und angepasstes Angebot für die Solidarische Landwirtschaft Erlengut 2021

Für das nächste Jahr sucht die SOLAWI Erlengut noch neue Kunden. Ab dann wird es auf Wunsch auch möglich sein, die Gemüse-Taschen zu beziehen, ohne direkt auf dem Feld mitzuarbeiten.

Cecilia und Quentin können sich auch sehr gut vorstellen, im nächsten Jahr weiterzuwachsen und mehr Land zu bewirtschaften. «Die solidarische Landwirtschaft ist eine zukunftsfähige Idee», meint Quentin und fügt an: «Es wäre schön, wenn sich mehr und mehr Landwirtschaftsbetriebe für diese öffnen würden.»

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