Seit April ist Marco Berger Präsident des Aareleist Steffisburg. Im Gespräch erzählt er mehr über anstehende Projekte und die zentrale Funktion des Leistes.
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Aareleist-Präsident Marco Berger auf dem Aarefeld Spielplatz. - nau.ch
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Marco Berger sitzt auf einer Parkbank auf dem Aarefeld-Spielplatz und berichtet von den Plänen, die der Aareleist für diesen hat. «Wir möchten diesen schönen Platz mit viel Potenzial aufwerten und neue Spielgeräte zu Verfügung stellen.» Denn die aktuellen Geräte sind mehrheitlich veraltet.

Um Aufmerksamkeit und Einnahmen für das Projekt zu generieren, organisierte der Aareleist letztes Jahr mit Unterstützung der Gemeinde Steffisburg das erste Sommerfest. «Das Fest war ein grosser Erfolg und wir konnten viele Gäste begrüssen», verrät der Präsident.

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Der Aarefeld-Spielplatz hat viel Potenzial. - nau.ch

Für dieses Jahr wäre die zweite Ausgabe des Sommerfestes geplant gewesen. Diese musste Corona-bedingt nun auf nächstes Jahr verschoben werden und wird am 19. Juni 2021 stattfinden. In der Zwischenzeit erörtert der Aareleist zusammen mit der Gemeinde, was auf dem Spielplatz alles möglich ist.

Zusammenhalt und Austausch im Quartier

Der Aareleist ist ein parteiunabhängiger Verein, der sich für die Entwicklung und Weiterentwicklung des Quartiers einsetzt. «Wir nehmen Probleme und Sorgen der BewohnerInnen auf und geben diese gebündelt an die politischen Behörden weiter», erklärt Marco Berger. So soll das Bestmögliche aus dem Quartier herausgeholt werden.

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Jedoch sind viele der Spielsachen veraltet. - nau.ch

Das zentrale Ziel des Aareleist Steffisburg ist es, den Zusammenhalt innerhalb des Quartiers und den gegenseitigen Austausch zu fördern. Gleichzeitig sollen die Leute eine Anlaufstelle haben, um ihre Anliegen deponieren zu können. Dabei geht es um alltägliche Probleme aber auch um übergreifende Themen wie den Verkehr in den Quartieren.

Smileys auf der Schwäbisstrasse

Letzterer ist ein Kernpunkt des Aareleist, für den sich Marco Berger auch schon vor seinem Präsidium einsetzte. Gerade das Verkehrsaufkommen im Schwäbisquartier beschäftigt den Verein. «Die Hauptachse im Schwäbis ist seit Jahren eine der wichtigsten Querungen der Aare», erklärt Berger.

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Die Schwäbisstrasse muss noch immer viel Verkehr bewältigen. - nau.ch

Zwar wurde die Schwäbisstrasse in eine 30er-Zone umgewandelt und ist somit eine Quartierstrasse. Doch ist dies rein optisch nur schwer ersichtlich. Die Strasse ist noch immer breit und muss ein hohes Verkehrsvolumen bewältigen.

Oft seien auch die Geschwindigkeiten zu hoch, weiss der Präsident. «Wir haben bei der Gemeinde Steffisburg Einsitz in die Begleitgruppe erhalten, um dahingehend Lösungen auszuarbeiten.» So stehen nun kurz vor den Borki-Beck-Anzeigetafeln mit Smileys, die anzeigen, ob die Geschwindigkeit eingehalten wird.

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Beim Borki Beck zeigt eine elektronische Tafel die Geschwindigkeit an. - nau.ch

Zudem wurde beim Stuckikreisel ein Schachbrettmuster auf den Boden gemalt, um zu verdeutlichen, dass eine neue Zone beginnt. Laut Marco Berger haben diese Aktionen bereits erfreuliche Wirkung gezeigt. «Es sind jedoch nur Sofortmassnahmen bis zum eigentlichen Umbau», fügt er an.

Die Zukunft der Quartiere

Denn in den nächsten Jahren werden auf der Schwäbisstrasse neue Leitungen verlegt. Gleichzeitig soll die Strasse dann auch ihren angedachten Quartiercharakter erhalten. «Mit den Übergangslösungen wollen wir uns bis dahin aktiv für die Sicherheit der Bevölkerung einsetzten.»

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Der Beginn der 30-Zone beim Stuckikreisel in Steffisburg. - nau.ch

Ein wichtiges Thema für den Aareleist wird die anstehende Ortsplanungsrevision sein. Hierbei gehe es zwar um ganz Steffisburg, meint Marco Berger, doch auch die Entwicklung der einzelnen Quartiere sei ein zentraler Punkt. «Wie sollen die Quartiere in die Zukunft gehen und wie sollen künftige Quartierzentren aussehen? Hier können wir uns sicherlich für Anliegen und Hoffnungen einsetzen.»

Auch die Aare beschäftigt den Leist. In den nächsten Jahren wird der Abschnitt ab der Schleuse unterhalb des Schwäbisbad bis zum Zulgspitz saniert. Da dieses Flussstück in das Leistgebiet fällt, hat der Verein auch hier Einsitz beim Kanton Bern erhalten und kann Anliegen der Anstösser und Interessengemeinschaften vertreten.

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Auch bei der anstehenden Aaresanierung wird der Leist die Interessen der Anstösser vertreten. - nau.ch

Briefliche Wahl durch Corona

Seit dem 1. April ist Marco Berger neuer Präsident des Aareleist. Da die ordentliche Hauptversammlung im März verschoben werden musste, wurde er schliesslich brieflich in das Amt gewählt. Er folgt auf Hans von Rotz, welcher das Amt vorher während acht Jahren ausübte.

Über von Rotz kam Marco Berger auch zum Aareleist. Dies jedoch eher zufällig, wie er sagt. «Der Kontakt kam durch meine Kandidatur für den Grossen Gemeinderat und durch mein Engagement für das Quartier zustande.»

Als Berger dem Leist beitrat, war allgemein eine Verjüngung des Vorstandes ein Ziel. Noch immer ist der Aareleist auf der Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern. «Es ist uns wichtig, neue und junge Leute zu gewinnen und ihnen zu zeigen, was man für ein Quartier alles erreichen kann», erklärt der Präsident.

Zur Person

Marco Berger wuchs in Uetendorf auf und kam 2004 nach Steffisburg. «Ich bin gut hier angekommen, meine Kinder gehen hier zur Schule», bestätigt er. «Irgendwann hatte ich dann das Bedürfnis, einen Beitrag zur Entwicklung meines Quartierts zu leisten.»

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