Wie die Gemeinde St. Moritz mitteilt, werden verschiedene Arten von Hilfe durch Freiwillige unterstützt. Dazu gehören Spenden, Sprachunterricht und Betreuung.
Altstadt St. Moritz.
Altstadt St. Moritz. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Das Oberengadin bereitet sich auf die Betreuung von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine vor. Für die Koordination haben die zwölf Gemeinden der Region Maloja eine regionale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Für die Förderung des Spracherwerbs startet die Arbeitsgruppe nun einen Aufruf an die lokale Bevölkerung.

Es kommen momentan pro Tag etwa 1000 Flüchtlinge aus der Ukraine in die Schweiz an. Eine Änderung ist derzeit nicht absehbar. Für die Koordinierung der Aufgaben und die Betreuung vor Ort haben die zwölf Gemeinden der Region Maloja eine regionale Arbeitsgruppe zur Koordination der Aufgaben gegründet.

Eine der zentralen Aufgaben der Gruppe ist die Unterstützung im Sprachbereich. Um schnell geeignete Angebote schaffen zu können, startet die Arbeitsgruppe einen Aufruf an die Bevölkerung: Gesucht werden freiwillige Helfer sowie Personen mit Lehrkompetenzen.

Unterstützung durch Mitwirken von Freiwilligen

Um das Ankommen in Engadin zu erleichtern, soll ein Angebot geschaffen werden, das Schutzsuchende und Ortsansässige zusammenbringt. Unterstützt durch freiwillige Helfer sollen ungezwungene Treffen organisiert und lokale Ansprechpartner für Alltagsfragen vermittelt werden.

Private Personen, die freiwillig helfen möchten, können sich als Gastgeber für Kaffeetreffs, gemeinsame Essen oder Freizeitaktivitäten melden. Ebenso werden Freiwillige gesucht, die vor Ort als Ansprechpartner oder Lotse den Einstieg in den Alltag erleichtern und Termine begleiten.

Auch Personen, die nur gelegentlich Zeit haben, können sich engagieren; für die sprachliche Verständigung sind Englischkenntnisse ausreichend. Interessierte werden gebeten, sich beim Pfarrer in St. Moritz per E-Mail oder telefonisch zu melden.

Dieses und weitere Unterstützungsangebote werden innerhalb der regionalen Arbeitsgruppe Ukraine derzeit von der Jugendarbeit St. Moritz und den Pfarrämtern der reformierten sowie der römisch-katholischen Kirchengemeinden erarbeitet.

Aufbau von Sprachkursen für Erwachsene

Das Erlernen der lokalen Sprache ist essenziell für die Verständigung und den Einstieg in den Alltag. Diesen Prozess begleitet die Academia Engiadina. Die Bildungsstätte plant in Absprache mit den zuständigen Dienststellen des Kantons Sprachkurse für Erwachsene in Deutsch und eventuell auch in Italienisch.

Gesucht werden derzeit Personen mit Fachkompetenz wie beispielsweise pensionierte Lehrpersonen sowie Deutsch-als-Zweitsprache- oder aktive Lehrpersonen, die ihr Pensum aufstocken können. Die Anzahl an Arbeitsstunden und die Vergütung werden momentan noch definiert.

Interessierte Personen mit entsprechender Fachkompetenz werden gebeten, sich an Academia Engiadina zu wenden. Erste Angebote zur Förderung des Spracherwerbs werden voraussichtlich ab Mitte Mai 2022 angeboten.

Deutsch lernen im Schulunterricht und Begegnungsanlass mit Kleiderabgabe

Die Schulen der Region Maloja bereiten sich vor, schulpflichtigen Kindern aus der Ukraine durch Deutschunterricht das Ankommen im Engadin zu erleichtern. Der Bedarf nach zusätzlichen Lehrpersonen besteht auch hier: Pensionierte und aktive Lehrpersonen, die Verfügbarkeit haben, werden gebeten, sich per E-Mail zu melden. Das Pensum und die Vergütung werden momentan noch festgelegt.

Am Freitag, 22. April 2022, fand ein Begegnungsanlass statt, bei dem die Bevölkerung eingeladen war, Kleider zu spenden. Der Bring-und-Hol-Nachmittag mit Kleiderabgabe sowie Kaffee und Kuchen fand von 14 bis 17 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus in Samedan statt. Die Veranstaltung wurde durch die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Oberengadin organisiert.

Über die regionale Arbeitsgruppe Ukraine

Die regionale Arbeitsgruppe Ukraine ist von den zwölf Gemeinden der Region Maloja ins Leben gerufen worden. Die Leitung oder Kerngruppe der regionalen Arbeitsgruppe besteht aus vier Personen: Andrea Gilli, Vorsitzender der Präsidentenkonferenz der Region Maloja; Michael Pfäffli, Gemeindevorstand St. Moritz; Ueli Rechsteiner, Gemeindeschreiber St. Moritz und Giulia Dietrich, Teamleiterin beim regionalen Sozialdienst Oberengadin/Bergell.

Des Weiteren setzt sich die Arbeitsgruppe aus Fachpersonen für die Bereiche Integration, Bildung, Wohnen, Sozialdienst, Ukrainische Anliegen und Dienste wie Kommunikation und Übersetzung zusammen. Neben Mitarbeitenden der Gemeinden, Schulen und Politik sind auch die Jugendarbeit, Kirchen und private Personen mit ukrainischer Herkunft involviert.

Die Arbeitsvermittlung ist über das regionale Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) in Samedan ausgelagert. Arbeitgeber werden gebeten, Stellenausschreibungen dort zu melden. Durch die Zusammenarbeit von bereits bestehenden Organisationen und Institutionen können neue Angebote in der Region effizient und mit wenig administrativem Aufwand organisiert werden. Dabei liegen die Entscheidungsbefugnisse bei Bund, Kanton und den Gemeinden.

Alle benötigte Kontaktdaten für die Hilfe befinden sich auf der Gemeindewebseite.

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