Die Rechnung 2021 in Wittenbach schliesst besser ab als budgetiert. Die Rechnung weist einen Gewinn von 5,3 Millionen Franken aus.
Finanzen
KMUs müssen finanziell umplanen (Symbolbild). - Keystone

Für das Jahr 2021 ging Gemeindepräsident Oliver Gröble bei der Budgetierung von einem Defizit von rund 1,9 Millionen Franken aus. Hinsichtlich der Corona-Pandemie wurde mit weniger Steuereinnahmen und höheren Ausgaben insbesondere im sozialen Bereich gerechnet.

Diese Befürchtungen sind nicht eingetroffen, die Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Gewinn von rund 5,3 Millionen Franken ab.

Tiefere Aufwände im Sozialen

Der Nettoaufwand im Bereich der «Sozialen Sicherheit» liegt mit 2,4 Millionen Franken unter dem Budget. Als Folge der Corona-Pandemie ging man bei der Sozialhilfe von einer Erhöhung um 15 Prozent aus und vergrösserte deshalb den budgetierten Aufwand um rund eine Million Franken gegenüber der Jahresrechnung 2020.

Diese Prognose traf erfreulicherweise nicht ein, wodurch nun der tatsächliche Aufwand um über 728‘000 Franken unter dem Budget liegt. Oliver Gröble freut sich, dass die finanziellen Auswirkungen von Corona ausgeblieben sind.

Auch in anderen sozialen Bereichen konnten im Vergleich zum Budget Minderaufwände verzeichnet werden. Im Asyl- und Flüchtlingswesen resultiert beispielsweise eine Besserstellung von rund 384‘000 Franken aufgrund von tieferen Aufwänden und höheren Nachzahlungen des Kantons St. Gallen.

Da im Bereich der Arbeitslosigkeit kein Beschäftigungsprogramm beansprucht wurde, erfolgte auch hier ein Minderaufwand von 295‘000 Franken.

Geringere Bildungskosten

Der positive Jahresabschluss ist zudem auf Minderaufwände in weiteren Bereichen zurückzuführen. So liegt zum Beispiel bei der Bildung der Nettoaufwand rund 685‘000 Franken tiefer als budgetiert.

Der geringere Finanzbedarf der Oberstufenschulgemeinde, tieferen Abschreibungen bei den Schulliegenschaften der Primarschule oder eine kleinere Anzahl an Primarklassen führten unter anderem zu diesem Unterschied.

Im Bereich der Pflegefinanzierung resultiert ebenfalls ein kleinerer Aufwand von rund 363‘000 Franken und auch die Ausgaben der allgemeinen Verwaltung fielen tiefer aus als budgetiert.

Höhere Steuereinnahmen

Die Steuereinnahmen fallen alle höher aus als budgetiert. Dabei fällt der Mehrertrag von rund 1,5 Millionen Franken bei den Einkommens- und Vermögenssteuern ins Gewicht. Der Kanton St. Gallen rechnete aufgrund der Corona-Pandemie mit einem Rückgang von 2,5 Prozent, diese Prognose ist glücklicherweise nicht eingetreten.

Auch die juristischen Personen tragen mit rund 473‘000 Franken höhere Steuereinnahmen zum positiven Ergebnis bei. Oliver Gröble erklärt, dass die Zusammensetzung der Betriebe in der Gemeinde Wittenbach hat sich als coronaresistent erwiesen haben.

Dabei liegen die Steuereinnahmen nicht nur über dem Budget, sondern meist auch über dem Ergebnis des Vorjahres. Bei den Grundstückgewinnsteuern konnte mit knapp 1,9 Millionen Franken gar ein Rekordergebnis erzielt werden, das rund 1,2 Millionen Franken über dem Budget liegt.

Gemeinderat prüft für das Jahr 2023 Steuersenkung

Der Gemeinderat beantragt an der Bürgerversammlung vom 30. Mai 2022, den Ertragsüberschuss von 5,3 Millionen Franken als Reserve in das Eigenkapital einzulegen. Der Bilanzüberschuss im Eigenkapital erhöht sich damit auf rund 24 Millionen Franken.

Der Gemeinderat prüft für das kommende Budget eine Steuersenkung um 8 Prozent von 133 Prozent auf 125 Prozent. Die Jahresrechnung kann ab 28. April 2022 auf der Webseite der Gemeinde heruntergeladen oder in der Ratskanzlei in gedruckter Form bestellt oder abgeholt werden.

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