Wie die Gemeinde Wittenbach berichtet, ist Gemeinderat äusserst irritiert über die Aktionen einer anonymen Gruppe und nimmt rechtliche Abklärungen vor.
Die Gemeinde Wittenbach im Kanton St. Gallen.
Die Gemeinde Wittenbach im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Am Freitag, 26. August 2022, fanden diverse Einwohner von Wittenbach einen Flyer von einer anonymen Gruppe namens «Vereinigung aufgeweckter Wittenbacher» in ihren Briefkästen vor.

Im Flyer wie auch auf der darin erwähnten Webseite wird den Behörden (Bund, Kanton, Gemeinden) unter anderem die organisierte Kriminalität vorgeworfen sowie Theorien über die Privatisierung der Behörden aufgestellt.

«Der Gemeinderat hat Kenntnis über den Flyer und die Webseite», so Gemeindepräsident Oliver Gröble, «und ist sehr befremdet von deren Inhalt wie auch Auftreten.»

Briefe von falschen Absendern

In diesen Tagen sind zudem bei verschiedenen Amtsstellen der Gemeinde Wittenbach über 100 Briefe eingetroffen. Dabei handelt es sich um Musterbriefe von der anonymen Gruppe. Als Absender dieser Briefe sind verschiedene Wittenbacher mit ihren Vor- und Nachnamen angegeben.

Abklärungen haben jedoch ergeben, dass wohl die meisten der Briefe nicht von diesen Personen stammen und ihre Namen ohne deren Wissen verwendet wurden. «Wir sind äusserst irritiert über dieses Vorgehen und haben absolut kein Verständnis, dass die Identität verschiedener Wittenbacher für eine solche Aktion missbraucht wurde», erklärt Oliver Gröble, «wer zu solchen Massnahmen greift, zeugt für uns nicht von hoher Glaubwürdigkeit.»

Der Gemeinderat hat rechtliche Abklärungen eingeleitet. Dies in Bezug auf die missbräuchlichen Briefabsender wie auch die unrechtmässige Verwendung von Gemeindelogo, Gemeindewappen und Fotos, die auf dem Flyer und der Website publiziert wurden.

Gemeinde ist offen für Fragen

Die Gemeindeverwaltung wird die betroffenen Einwohner darüber informieren, dass ihre Identität als Absender verwendet wurde. Damit wird sich auch klären, falls unter den eingegangenen Briefen auch korrekte Absender sind.

Diese erhalten selbstverständlich Antworten auf ihre Fragen, denn die Gemeinde ist gemäss Oliver Gröble auch für kontroverse Gespräche offen: «Wir sind bereit, Fragen und Themen mit einem konkreten Gesprächspartner zu klären und zu diskutieren. Für anonyme Anliegen oder Anschuldigungen haben wir jedoch kein Verständnis.»

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