Wie die Gemeinde Wittenbach mitteilt, werden zurzeit im Alterszentrum Kappelhof AZK in Wittenbach neun Personen betreut, die an einer Demenz erkrankten.
Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen.
Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

«In den letzten Jahren hat die Forschung bezüglich Demenz und die Betreuung der Betroffenen riesige Fortschritte gemacht», sagt Marc Pfister, Vizepräsident des Verwaltungsrates Alterszentrum Kappelhof, und weiter: «Zusätzlich hat Corona die Karten neu gemischt im Umgang mit der Thematik Alter und Altenpflege.»

Marc Pfister, der im Verwaltungsrat interimistisch den erkrankten Präsidenten Oliver Gröble vertritt, nimmt damit ein altes Traktandum auf.

Im Jahre 2012 hatte die Wittenbacher Stimmbürgerschaft dem Vorprojekt für einen Neubau mit separater Demenzabteilung im Kappelhof zugestimmt.

Über die Jahre wurde entsprechend geplant. Doch hätten sich die Rahmenbedingungen stetig verändert und es hätte sich gezeigt, dass ein Neubau mit den vorgesehenen 47 Pflegeplätzen überdimensioniert wäre und den Bedarf übersteigen würde.

Das bestehende Haus 3 umbauen oder erweitern

Deshalb hat der Verwaltungsrat jetzt einen Schlussstrich gezogen und will das Thema Neubau ad acta legen.

Marc Pfister: «Die aktuelle Wohnform im Kappelhof lässt ein gemeinsames Wohnen von dementen und nicht-dementen Menschen gut zu; es entspricht auch dem Rahmen, den die meisten von zuhause gewohnt sind.»

Sollte sich die Zahl der Menschen, die einen geschützten Rahmen brauchen, in den nächsten Jahren massiv erhöhen, so liesse sich als Variante das bestehende Haus 3 umbauen oder erweitern.

«Aktuell keine Anfragen, die wir nicht befriedigen können»

In den letzten Jahren hat nämlich ein Sinneswandel im Umgang und bei der Pflege dementer Menschen stattgefunden.

«Früher war Separierung der Kranken das Mass aller Dinge, man wollte sie vor allen möglichen Gefahren schützen», sagt Verwaltungsrat Pfister.

Doch davon komme man immer mehr ab, je mehr man über die Krankheit wisse, die in unterschiedlichen Phasen verläuft und entsprechend unterschiedliche Betreuungsansätze verlange (siehe Infobox): «Das heutige integrative Konzept lässt sich im Alterszentrum Kappelhof gut umsetzen.

Wir haben eine professionelle und liebevolle Betreuung, eine gute Infrastruktur und auch eine ideale Lage mit einem wunderschönen Garten, fernab vom gefährlichen Durchgangsverkehr.»

Hohe Pflege- und Betreuungsqualität

Das seien die Dinge, die Menschen mit einer Demenzerkrankung brauchten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Kappelhof bei den Betagten und bei ihren Angehörigen sehr beliebt ist.

Die hohe Pflege- und Betreuungsqualität wurde bei einer unabhängigen Befragung im Jahr 2021 noch bestätigt.

Das Pflegeheim ist entsprechend gut ausgelastet und kann wirtschaftlich betrieben werden.

«Wir sind zufrieden mit der Situation, wir bleiben aber aufmerksam, was die Zukunft betrifft», kommt Pfister zum Schluss, hält aber noch einmal klar fest: «Aktuell gibt es keine Anfragen für Plätze für Menschen mit Demenz, die wir nicht befriedigen können.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VerwaltungsratGartenCoronavirus