Die Alters- und Gesundheitspolitik der Stadt St. Gallen wird weiterentwickelt und dafür die «Strategie Alter und Gesundheit 2030» erarbeitet.
St. Gallen
Überblick über die Handlungsfelder (grau) und Querschnittsthemen (rot). - Gemeinde Stadt St. Gallen

Der demografische Wandel ist auch in der Stadt St. Gallen spürbar. Die St. Gallerinnen und St. Galler werden deutlich älter, bleiben länger gesund und aktiv und leben oft bis ins hohe Alter im eigenen Haushalt.

Die Bevölkerungsgruppe der älteren Frauen und Männer wird heterogener, die individuellen Bedürfnisse werden vielfältiger. Diese Entwicklung bringt veränderte gesellschaftliche Chancen und Herausforderungen mit sich, denen mit einer neuen Altersstrategie Rechnung getragen werden soll.

Vorgehen

In einem ersten Schritt wurden, in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Ecoplan, die aktuelle Situation in der Stadt St. Gallen und wichtige Entwicklungen analysiert. Im nächsten Schritt wird zusammen mit der Bevölkerung und Fachpersonen der Stadt St. Gallen der Handlungsbedarf partizipativ erarbeitet.

Die in der Strategie formulierten Ziele und Massnahmen sollen breit abgestützt sein und sowohl von den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern als auch von den relevanten Fachstellen und den Betroffen selbst mitgetragen und umgesetzt werden.

Die Strategie wird entlang von fünf Handlungsfeldern und den vier Querschnittsthemen: «Migration, Demenz, Stärkung des Nahraums und Digitalisierung» entwickelt. Die Querschnittsthemen werden bei jedem Handlungsfeld berücksichtigt.

Partizipative Umsetzung

Für die Strategieerarbeitung gelten folgende Prämissen: Der Prozess wird partizipativ gestaltet. Dabei werden insbesondere die Seniorinnen und Senioren selbst, betreuende Angehörige, wichtige Leistungserbringer sowie die Konferenz für Alters- und Behindertenfragen (KABF) miteinbezogen.

Die Strategieerarbeitung baut auf Vorhandenem auf. So bestehen bereits verschiedene Grundlagendokumente, unter anderem die Demenzstrategie sowie die Ergebnisse des Vorprojekts «Who cares» der Fachhochschule St. Gallen aus dem Jahre 2018/2019.

Das Bestehende soll dabei weiterentwickelt, die Unterstützung der pflegenden und betreuenden Zivilgesellschaft gestärkt und die nahraumbezogene Arbeit aller Akteurinnen und Akteure ausgeweitet werden. Gemäss dem entsprechenden Legislaturziel ist bei der Strategieerarbeitung dem Grundsatz «ambulant vor stationär» Rechnung zu tragen und es soll ein Ressourcenansatz und kein Defizitansatz verfolgt werden.

Zukunftswerkstatt «St. Gallen – Lebensraum im Alter»

Am Samstag, 12. September 2020, findet in der OLMA Halle 9.1.2 der partizipative Teil mit der Bevölkerung statt. Zu den beiden Veranstaltungen, von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr, sind insbesondere die Seniorinnen und Senioren eingeladen, ihre Erfahrungen und Anliegen direkt einzubringen.

Die Zukunftswerkstatt soll einen Einblick in die oft sehr unterschiedlichen Alltagswelten der älteren Bevölkerung geben. Der Fokus wird auf wichtige Lebensbereiche wie Wohnen, öffentlicher Raum, soziale Integration, Information oder Versorgung gelegt.

Immer mit der Frage: Was läuft bereits gut und was lässt sich verbessern? Die Ergebnisse aus den Diskussionen fliessen in die Entwicklung der Altersstrategie ein.

Wie sich zeigte, stösst dieses Thema auf grosses Interesse, denn beide Veranstaltungen sind bereits ausgebucht. Für beide Veranstaltungen ist ein Schutzkonzept nach den Vorgaben des Bundes vorhanden.

Um die aktuell geltenden Abstandsregeln der Covid19-Bestimmungen zu gewährleisten, musste die Anzahl der Teilnehmenden beschränkt werden. Das auf der Basis des WHO-Konzepts für altersfreundliche Städte aufgebaute Vorgehen stellt sicher, dass der Prozess ziel- und ergebnisorientiert geführt wird.

Infolge der kohärenten Strategie im gesamten Altersbereich für die Stadt St. Gallen wird ein Instrument vorliegen, das mit konkreten, umsetzbaren und zeitlich definierten Massnahmen eine möglichst hohe Lebensqualität der älteren Menschen in der Stadt St. Gallen gewährleistet. Die Strategie «Alter und Gesundheit 2030» soll bis im Sommer 2021 entwickelt werden.

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