Die Olma Messen müssen ein Darlehen des Kantons St. Gallen nicht zurückzahlen. Dies wurde am Montag im Kantonsrat entschieden.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Olma muss die Darlehen von Stadt und Kanton nicht zurückzahlen.
  • Dies wurde am Montag im Kantonsrat entschieden.

Die Olma Messen müssen dem Kanton St. Gallen ein 2020 gewährtes Darlehen nicht zurückzahlen. Dies entschied der Kantonsrat am Montagnachmittag in erster Lesung.

Der Grund für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens sind die Auswirkungen der Pandemie. In der Debatte gab es zahlreiche kritische Voten.

Quer durch alle Fraktionen wurden Vorbehalte zur künftigen Geschäftsstrategie geäussert. Thematisiert wurden auch Abgänge in der Leitung, erhöhte Preise oder die Dachkonstruktion der Halle 1 mit Stahl aus China.

Konkursgefahr besteht

Immer wieder hiess es aber: Die Hilfe sei «alternativlos», dem Unternehmen drohe sonst der Konkurs und das Kapital wäre verloren. Letztlich wurde das Eintreten auf die Vorlage nicht bestritten.

Eine Mehrheit überwies dann aber mit 54 gegen 47 Stimmen bei 6 Enthaltungen einen Auftrag an die Regierung. Diese soll sich für einen tieferen Preis der Aktien einsetzen. Diese werden nach der Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft ausgegeben. Statt wie angekündigt 1100 Franken seien für eine Publikumsaktie maximal 500 Franken angemessen.

Genossenschaft Olma Messen St.Gallen
Die neue Olma-Direktorin Christine Bolt. - zVg

Mit dem Eintreten auf die Vorlage ist die Hilfe noch nicht gesichert: Auch die Stadt muss auf die Rückzahlung ihres Darlehens verzichten. Der Entscheid fällt am Dienstagabend. Lehnt das Stadtparlament ab, fällt auch die Unterstützung des Kantons weg.

Nach der ersten Hilfsaktion im September 2020 von Stadt und Kanton wurde erwartet, dass 2021 ein normales Geschäftsjahr werden würde. Die Olma erhielt jeweils Darlehen von 8,4 Millionen Franken von Stadt und Kanton. Doch dann konnten erneut zahlreiche Events, Kongresse und Messen nicht stattfinden.

Das Unternehmen schrieb Verluste und gab im August 2022 bekannt, dass ein umfangreiches Sanierungspaket notwendig ist.

Geplant ist, dass die Genossenschaft Olma Messen im April 2023 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird. Bis im Frühjahr 2024 soll dann das Aktienkapital um 20 Millionen Franken erhöht werden.

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