St. Galler Bibliotheksstrategie in der Vernehmlassung
Die Bibliotheken im Kanton St. Gallen sollen als Lern-, Arbeits- und Begegnungsorte gestärkt werden.

Seit 2014 gibt es ein St. Galler Bibliotheksgesetz. Es verlangt, dass Kanton und Gemeinden für ein zeitgemässes und leistungsfähiges Angebot sorgen, das der gesamten Bevölkerung zugänglich ist. Für die Weiterentwicklung muss die Regierung alle vier Jahre eine Strategie mit neuen Schwerpunkten ausarbeiten.
Bisher wurde beispielsweise das Projekt «Regioverbund St. Gallen» gestartet, das «die Zusammenführung und Weiterentwicklung bestehender Verbünde» zum Ziel habe, wie es in der Mitteilung der Staatskanzlei vom Montag, 23. Mai 2022, heisst. Die Regierung hat nun eine neue Bibliotheksstrategie für die Jahre von 2023 bis 2026 in die Vernehmlassung gegeben.
Darin geht es um das sich ändernde Bild einer Bibliothek im digitalen Zeitalter. Neben dem regional verfügbaren Angebot an Information und Wissen auf analogen sowie digitalen Medienformaten werde damit «eine gleichberechtigte und hochwertige Bildung» gefördert. Das Angebot ermögliche «das lebenslange Lernen für alle Bevölkerungsgruppen» und stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Perspektivenwechsel soll in allen vier Regionen erfolgen
Bibliotheken seien Lern- und Arbeits- sowie Kommunikations- und Begegnungsorte, «in denen der Mensch und nicht das Medium» im Zentrum stehe. Dieser Perspektivenwechsel solle in den nächsten vier Jahren in allen vier Regionen vollzogen werden, schreibt die Regierung. Der Kanton fördert dazu Massnahmen, aber auch einzelne Projekte.
Eine wichtige Rolle spielt die in der Stadt St. Gallen geplante neue Stadt- und Kantonsbibliothek. Es handle sich um die «zentrale strategische Massnahme des Kantons» im Bibliotheksgesetz, heisst es in den Unterlagen zur Vernehmlassung. Am Blumenmarkt solle ein Angebot entstehen, mit dem das Bibliothekswesen «in all seinen Facetten vernetzt, weiterentwickelt und inspiriert» werde.
Über das 137 Millionen teure Projekt entscheidet der St. Galler Kantonsrat 2023. Danach bräuchte es auch noch eine Volksabstimmung, die 2024 stattfinden könnte.