Die Machbarkeit einer Gesamtüberdeckung der Gleisanlagen und der Nationalstrasse im Gebiet Bahnhof St. Fiden soll vertieft geprüft werden.
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Amtliche Dokument sollen öffentlich zugänglich werden. (Symbolbild) - Keystone

Das Gebiet rund um den Bahnhof St. Fiden ist eines der letzten grossen Entwicklungsgebiete in der Stadt St. Gallen. Das Kerngebiet um den Bahnhof St. Fiden sowie das Steinachareal zwischen Olma Messen und Kantonsspital weisen ein hohes Entwicklungspotenzial auf.

Dies zeigte die Testplanung, welche in den Jahren 2016 bis 2017, unter Einbezug verschiedener Interessen- und Anspruchsgruppen, durchgeführt wurde. Im Testplanungsverfahren wurde die Idee der Gesamtüberdeckung der Gleisanlagen und der Nationalstrasse zwar miteinbezogen, sie wurde aber von keinem der beteiligten Planungsteams als realistisch beurteilt und nicht weiter vertieft.

Im Rahmen eines Workshops mit potenziellen Investorinnen und Investoren im Januar 2018 wurde eine Gesamtüberdeckung kontrovers diskutiert und die Klärung der Machbarkeit explizit gewünscht. Eine anschliessend von der Stadtplanung in Auftrag gegebene grobe Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass die Gesamtüberdeckung technisch, wirtschaftlich und städtebaulich machbar sei.

Aufgrund der schwierigen Abschätzbarkeit der wirtschaftlichen und technischen Risiken wurden im Nachgang Zweitmeinungen eingeholt, welche die wirtschaftliche Machbarkeit einer Überdeckung kritisch beurteilt und auf die hohen planerischen Risiken hingewiesen haben.

Der Vision eine Chance geben

Der Stadtrat ist überzeugt davon, dass das Gebiet Bach St. Fiden prädestiniert ist, sich zu einem neuen Stadtteilzentrum zu entwickeln. Es birgt hohe Synergiepotenziale innerhalb der angrenzenden Areale der Olma Messen, des Kantonsspitals, des geplanten Medtech- und ICT-Clusters, des künftigen Campus der Universität St. Gallen am Platztor sowie des umliegenden Siedlungsgebietes.

Die flankierenden beiden Ausfallachsen Langgasse und Rorschacher Strasse begünstigen die Bildung eines neuen Stadtteilzentrums. Der Stadtrat ist zur Beurteilung gelangt, dass die Grundlagen für einen definitiven Entscheid für oder gegen eine Gesamtüberdeckung im Rahmen der groben Machbarkeitsstudie nicht in ausreichender Tiefe aufbereitet werden konnten und es deshalb verfrüht wäre, die Vision zu verwerfen.

Eine vertiefte Machbarkeitsstudie zur Gesamtüberdeckung der Gleise und Autobahn soll deshalb die für einen Entscheid nötigen Sicherheiten für Politik und Wirtschaft geben. Gleichzeitig ist der Stadtrat überzeugt davon, dass ein derartiges Grossprojekt gemeinsam von Politik und Wirtschaft getragen werden muss, um erfolgreich umgesetzt werden zu können.

Der Stadtrat sieht positive Signale von Wirtschafts- und Immobilienkreisen als eine Notwendigkeit für die Durchführung der vertieften Machbarkeitsstudie und den weiteren Prozess und erwartet deshalb eine massgebliche Beteiligung von privaten Akteuren. Aus diesem Grund hat eine Delegation des Stadtrats das Gespräch mit der IG Wirtschaft St. Fiden gesucht.

Erarbeitung einer vertieften Machbarkeitsstudie

Stadt und Wirtschaftsverbände haben sich über ein gemeinsames Vorgehen, einen Kostenteiler und die Organisation für den nächsten Planungsschritt verständigt. Gemeinsam soll eine vertiefte Machbarkeitsstudie für eine Gesamtüberdeckung der Gleise und Autobahn erarbeitet werden.

Auftraggeberin der vertieften Machbarkeitsstudie ist eine einfache Gesellschaft, welche zur Finanzierung und Organisation der Studie gegründet wurde. Die Gesellschaft besteht aus den Unternehmen Mettler2Invest AG, Fortimo Group AG, Nüesch Development AG, der St. Galler Kantonalbank, Gewerbe Stadt St. Gallen, HEV Stadt St. Gallen sowie Wirtschaft Region St. Gallen. Die Stadt St. Gallen sieht ihre Rolle als Beitragsgeberin und stellt die öffentlichen Interessen sicher.

Die Gesamtkosten der Machbarkeitsstudie belaufen sich auf CHF 885'000. Der Stadtrat beantragt deshalb beim Stadtparlament für den Kostenanteil der Stadt St. Gallen einen Kredit über CHF 368'500. Im Betrag enthalten ist eine Reserve von 10 Prozent.

Die Resultate der vertieften Machbarkeitsprüfung sollen Ende 2021 vorliegen. Aufgrund von Abhängigkeiten zur Infrastrukturplanung seitens den SBB, ist es nach jetzigem Kenntnisstand nötig, die Gesamtüberdeckung bis spätestens Ende 2033 zu realisieren.

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