Seit knapp einem Jahr betreibt Jasmin Muff in Schwyz ihren Unverpackt-Laden Knusperholz. Sie blickt positiv auf das erste Jahr zurück.
Unverpackt-Laden Schwyz
Jasmin Muff in ihrem Unverpackt-Laden in Schwyz. - Nau/Oliver Borner
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Die Schweiz gehört europaweit zu den Ländern mit der höchsten Abfallproduktion pro Kopf. Mit über 700 Kilogramm belegt das Land hinter Dänemark und Norwegen einen europäischen Spitzenrang. Obwohl vieles davon recycelt wird, landet immer noch fast die Hälfte davon in der Verbrennung.

Abfall vermeiden, bevor er entsteht

An dieser Abfallproduktion stört sich Jasmin Muff bereits seit Jahren. «Für jemanden, der damit aufgewachsen ist, möglichst wenig Abfall zu produzieren, sind die Zahlen natürlich erschreckend», sagt sie. Vor einem Jahr entschied sich die Schwyzerin daher, ihren Beitrag zu einer Verminderung des Abfalls zu leisten.

Unverpackt-Laden Gemüse
Das Gemüse bezieht Jasmin Muff vom Biohof Fluofeld in Arth. - Nau/Oliver Borner

Anstatt die Menschen aber zu mehr Recycling zu bewegen, wollte die gelernte Kinderbetreuerin bereits beim Beginn der Abfallkette eingreifen: beim Einkauf. «So entstand bei mir die Idee, in Schwyz einen Unverpackt-Laden zu eröffnen», sagt sie. Die Planung begann im Frühling vor einem Jahr, die Eröffnung an der Strehlgasse folgte im Oktober 2019.

Grosse Vielfalt an Produkten

Neben der Abfallvermeidung will Jasmin mit ihrem Unverpackt-Laden vor allem die Möglichkeit bieten, qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen. «Die Qualität der Produkte soll für die Menschen wieder einen Stellenwert haben», sagt sie.

Unverpackt-Laden
Aus grossen Kanistern können Kundinnen und Kunden ihre mitgebrachten Behältnisse auffüllen. - Nau/Oliver Borner

Dabei achtet sie genau darauf, wo die Produkte herkommen. Gemüse und Brot stammen aus der Region, andere Lebensmittel wie Getreide oder Teigwaren kommen im Grossgebinde aus der Schweiz. Daneben bietet der Laden auch Kosmetik- und Haushaltsartikel an, welche Jasmin meist selbst im Vornherein testet. «Was mir nicht gefällt, kommt auch nicht in den Laden», sagt sie.

Wachsende Stammkundschaft im Unverpackt-Laden

Ihr Konzept scheint bei den Menschen mittlerweile gut anzukommen. «Das war aber nicht immer so. Viele trauten dem ‹neuen› Konzept des Ladens nicht», erinnert sich Jasmin. Dies komme zwar auch ein Jahr nach Eröffnung immer noch vor, habe allerdings abgenommen.

Unverpackt-Laden
Neben den Lebensmitteln gibt es im Laden auch ein grosses Angebot an Kosmetik- und Haushaltungsartikel. - Nau/Oliver Borner

So erfreut sich der Laden dank einer guten Stammkundschaft seit Anfang Jahr wachsender Beliebtheit. «Vor Corona hatte ich gar einen neuen Peak erreicht», sagt Jasmin. Trotzdem brauche es weiterhin viel Aufklärungs- und Werbearbeit, damit diese Stammkundschaft in Zukunft grösser wird. «Das wird aber noch ein Weilchen dauern», ist Jasmin überzeugt.

Ein Traum bleibt

Zeit wird auch ein grosser Traum von Jasmin in Anspruch nehmen. «Ich will es so weit bringen, dass ich vom Unverpackt-Laden leben kann», sagt sie. Dafür will sie sich mit ihrem Laden weiterentwickeln und aktuell bleiben. «Es ist für mich wichtig, dass ich künftig auch Trends anbieten und so jedem etwas bieten kann», sagt sie. Man darf für die Zukunft also gespannt sein.

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