Die Testplanung des Areals ist abgeschlossen. Der Gemeinderat Ingenbohl leitet die nächsten Schritte für die Weiterentwicklung des Planungsverfahrens ein.
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Ein Zug der SBB. (Symbolbild) - Keystone
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Die Testplanung wurde im Amtsblatt vom 25. September 2020 öffentlich ausgeschrieben. Nach dem Präqualifikationsverfahren wurden zwei Teams beauftragt, die vielschichtige Aufgabe auf dem weit verzweigten, heterogenen Areal umzusetzen. Beide Teams deckten die Bereiche Architektur, Verkehrsplanung, Bauingenieurwesen und Landschaftsarchitektur ab. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe wurde ein Verfahren mit Zwischenbesprechungen gewählt. Die zwei Teams entwickelten ihre Lösungen aber unabhängig voneinander, sodass am Ende zwei unterschiedliche Projektvorschläge vorlagen.

Im Kern der Aufgabe standen die verkehrstechnischen Rahmenbedingungen

Die Neukonzeption des öffentlichen Verkehrs inkl. der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes und die Verkehrsführung im Allgemeinen stehen im Kern der Aufgabe. Ebenso wegweisend ist für den Bahnhofplatz aber die Tatsache, dass er von einer vormals peripheren Lage am Rande des Siedlungsgebiets mitten in den Ort hineingewachsen ist. Durch die voranschreitende Entwicklung von Brunnen Nord kommt dem Bahnhof eine zunehmend wichtigere Rolle als Verbindungsraum zwischen Brunnen Dorf und Brunnen Nord zu, die ihn weit über das rein Funktionale hinaus als Lebensraum, Aufenthaltsraum und Bewegungsraum für die verschiedenen Anspruchsgruppen auszeichnet. Erst die «Beplanung» des Areals hat die Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt. Gleichzeitig traten aber auch die Problemstellen und Sachzwänge deutlicher hervor. Es war nicht das Ziel der Testplanung, zu einem fertigen Projekt zu kommen, sondern Erkenntnisse zu gewinnen, die nun für die weitere Planung wertvoll und wichtig sind. Das Beurteilungsgremium, welches sich aus Vertreterinnen und Vertretern der öffentlichen Institutionen, der Verkehrsträger, der privaten Grundeigentümer sowie aus vier Fachexpertinnen und Fachexperten zusammensetzte, ist zum Schluss gekommen, dass sich dieses Vorgehen gelohnt hat und die wichtigen Erkenntnisse nun auch vorliegen.

Aufgrund der Testplanung ist klar geworden, dass es möglich ist, die Verkehrsdrehscheibe als Bindeglied zwischen Bahn, Bus, Langsamverkehr und motorisiertem Individualverkehr (MIV) zu gestalten. Mit vier möglichst flexiblen Busanlegekanten kann langfristig eine zentrale, leistungsfähige Businfrastruktur realisiert werden. Ebenso hat sich gezeigt, dass mit einer Zweikreisellösung nicht nur ein Maximum an Flexibilität erreicht werden kann, sondern auch eine vom Individualverkehr befreite Platzfläche.

Der Konzeptvorschlag des Teams OSMB aus Zürich wurde am Ende als bestgeeignete Grundlage für die Ausarbeitung eines Masterplans anerkannt. Dieser Masterplan soll als Zwischenschritt für die Konkretisierung der Ergebnisse aus der Testplanung dienen und die Grundlage für die nachfolgende Ausschreibung der weiteren Planungsschritte bilden. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 ist geplant, den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern den Planungskredit vorzulegen. Für die Realisierung ist noch eine weitere Urnenabstimmung notwendig. Das ehrgeizige Ziel des Gemeinderats ist es, im Jahr 2026 mit den Bauarbeiten starten zu können.

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