Der Kanton Schwyz rechnet für das kommende Jahr mit einem geringen Plus von 2 Millionen Franken. Die zuletzt deutlich gesenkten Steuern will die Regierung nicht antasten. Für die Folgejahre zeichnen sich nun aber Defizite ab.
Schwyz Fahne
Die Gemeindem im Kanton Schwyz sorgen mit ihren teils kuriosen Einbürgerungsfragen für Kritik (Symbol). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Aufwand von 1,74 Milliarden Franken budgetiert der Kanton für 2023 ein operatives Ergebnis von 13,4 Millionen Franken, wie die Schwyzer Finanzdirektion am Donnerstag mitteilte.

Nach der Einlage von 11,4 Millionen Franken ins Eigenkapital bleiben unter dem Strich noch knapp 2 Millionen Franken übrig. Das ist deutlich weniger als im Vorjahresbudget, das ein Plus von 44,2 Millionen Franken vorsah.

Die Regierung spricht dennoch von einer soliden Finanzlage. Sie verweist auf die Steuersenkung von 30 Prozent bei den natürlichen Personen im Vorjahr. Trotzdem dürften die Steuererträge voraussichtlich um 60 Millionen Franken steigen.

Hingegen rechnet Schwyz mit 50 Millionen Franken weniger Einnahmen von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und 10 Millionen Franken höheren Ausgaben in den Nationalen Finanzausgleich (NAF).

Die kurzfristige Aufwand- und Ertragsentwicklung verlaufe noch ausgeglichen. Bereits ab 2024 aber rechnet die Regierung mit Fehlbeträgen von 18 bis 73 Millionen Franken. Damit hat sich der Wind gedreht: Noch letztes Jahr hatte der Finanzplan bis 2025 ausschliesslich schwarze Zahlen aufgewiesen.

Man rechne mit sinkenden Vermögenswerten und weniger privaten Investitionen wegen der Inflation und der steigenden Zinsen, hält die Regierung fest. Dies sei auch den geopolitischen Spannungen geschuldet und werde Spuren bei den Steuereinnahmen hinterlassen.

Noch nicht berücksichtigt seien allfällige Mehrkosten von rund 60 Millionen Franken. Diese könnten künftig auf den Kanton zukommen, weil er aktuell mit den Bezirken und Gemeinden über die Aufgabenteilung verhandelt.

Trotz negativer Aussichten beantragt der Regierungsrat, die Steuern so zu belassen, wie sie sind. Damit könne das Eigenkapital von 830 Millionen Franken kontrolliert abgebaut werden. Es seien genügend Reserven vorhanden.

2023 will der Kanton zudem 73 Millionen Franken investieren. In den Finanzplanjahren bis 2026 steigen die Investitionen auf 93 bis 121 Millionen Franken. Damit wird das Nettovermögen bis Ende der Planungsperiode auf rund 446 Millionen Franken reduziert.

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