Die Kooperation bei den Red Devils March-Höfe Altendorf zeigte sich als richtige Entscheidung und manifestierte sich nun in zwei Aufstiegserfolgen.
Das NLB-Team der Red Devils March-Höfe nach erfolgreichem Spiel. - March
Das NLB-Team der Red Devils March-Höfe nach erfolgreichem Spiel. - March - Red Devils March-Höfe
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Gestützt auf das damals entwickelte Konzept bündelten die drei Vereine ab Stufe U16 ihre Kräfte. «Damit fördern und fordern sich die Jungen gegenseitig und wir natürlich das ganze Team und somit die ganze Stufe», erklärt Jürg Rauchenstein, Nachwuchsverantwortlicher bei den Red Devils March-Höfe Altendorf. In dieser Zusammensetzung durchlaufen die Junioren aus den drei Partnervereinen auch die Devils-Grossfeld-Stufen U18 und U21, bevor das grosse Ziel NLB in greifbare Nähe rückt.

Wer den Sprung in die Schweizer Zweitklassigkeit (noch) nicht schafft, kann sich indes einer weniger leistungsorientierten Mannschaft seines Stammvereins anschliessen, um Spielpraxis bei den Aktiven zu sammeln und zu reifen.

«So kann für das ganze Einzugsgebiet ein lückenloses Angebot auf allen Juniorenstufen sichergestellt werden, was wiederum die nötige Grundlage schafft, den Unihockeysport in der Region – sowohl im Spitzen- wie auch im Breitenbereich – weiterzuentwickeln», führt Rauchenstein aus.

Erste Erfolge bereits sichtbar

Die ersten Früchte dieser vereinsübergreifenden Juniorenförderung wurden nun bereits geerntet. So gelang den U16-Junioren der Devils Historisches: Ohne eine einzige Niederlage marschierte das von Armando Lutzmann trainierte Nachwuchsteam von der B- in die A-Klasse.

Nach 14 Siegen in 14 Qualifikationspartien eliminierten die Ausserschwyzer in den Play-offs auch Ligakonkurrent Gordola mit zwei ungefährdeten Siegen (19:3 und 10:3), bevor sie im Anschluss in den Auf-/ Abstiegsplayoffs dem oberklassigen Astros Rotkreuz nicht den Hauch einer Chance liessen (7:2 und 12:2).

Als Lohn darf sich die U16 nächste Saison in der höchsten Spielklasse mit nationalen Spitzenclubs wie Chur Unihockey, Rychenberg Winterthur oder Alligator Malans messen. Jürg Rauchenstein verspricht sich viel davon: «Mit dem höheren Level in den Spielen sind die Spieler stark gefordert, um auch gegen solche Gegner bestehen zu können. Damit kommt auch ein Anreiz, noch seriöser zu trainieren».

Zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen hat der Umstand, dass bereits die C-Junioren aller drei Partnervereine unter der Führung von Jürg Rauchenstein frühzeitig ans Grossfeld herangeführt werden: So trainieren die Jugendlichen neben dem Trainings- und Meisterschaftsbetrieb auf dem Kleinfeld bei ihrem Stammverein einmal monatlich zusammen auf dem Grossfeld und können sich im Rahmen einer U14-Meisterschaft mit anderen Vereinen messen.

Alle profitieren

Wer nun denkt, dass die Roten Teufel, die als Spitzenverein auf eine breite Nachwuchsabteilung angewiesen sind, einseitig von dieser Zusammenarbeit profitieren würden, irrt. Und zwar längst nicht nur deshalb, weil es «ambitionierte Junioren der anderen beiden Clubs früher oder später sowieso zu einem grösseren Verein ziehen würde».

Als gutes Beispiel hierfür diene ein weiterer Aufstiegstriumph, der vor wenigen Wochen gefeiert werden konnte: «Vor zwei Jahren einigten wir uns mit Tuggen-Reichenburg auf eine Strategieänderung bezüglich unserer beiden Drittligamannschaften», erläutert Rauchenstein.

Er ergänzt: «Konkret bedeutete dies, dass das Fanionteam des UHCTR fortan ein attraktives Gefäss für Spieler sein sollte, die auf hohem Niveau und leistungsorientiert Unihockey spielen wollen, für die aber der Sprung ins NLB-Team der Red Devils oder der damit verbundene Aufwand (noch) eine Nummer zu gross ist.»

Die zuvor sportlich erfolgreichere zweite Mannschaft des NLB-Clubs sollte dagegen Spieler vereinen, die ebenfalls Grossfeld-Unihockey betreiben wollen, denen es aber in erster Linie um die Freude am Spiel geht. So habe der UHCTR unter anderem Zuwachs von Spielern erhalten, die dem Kaderschnitt beim NLB-Team zum Opfer fielen.

Zukunftsträchtiges Modell

Es ist kein Zufall, dass sich solche Formen der vereinsübergreifenden Zusammenarbeit mittlerweile in der ganzen Schweiz etabliert haben. Denn auch wenn der eine oder die andere die frühere Rivalität zwischen einstigen Derbyrivalen vermissen mag, überwiegt der Mehrwert bei nüchterner Betrachtung doch bei Weitem.

So haben sich die drei Partnervereine schon mehrmals gegenseitig ausgeholfen, beispielsweise bei der Erfüllung des Schiedsrichterkontingents oder bei der Vermittlung interessierter Neueinsteiger an den nächstgelegenen Club, anstatt dass im eigenen Verein Wartelisten geführt werden.

Und bei Bedarf können für weniger ambitionierte Spieler jederzeit zusätzliche Juniorenteams gebildet und unter demjenigen Verein geführt werden, bei welchem es geografisch am sinnvollsten erscheint.

So tritt bei Tuggen-Reichenburg ein U16-Team in der tiefsten Klasse an, während Greenlight Junioren B auf dem Kleinfeld anbietet. Die Gefahr, dass Nachwuchsspieler mangels Trainingsmöglichkeiten oder Einsatzzeiten dem Unihockeysport den Rücken kehren, kann damit deutlich verringert werden.

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