In Schaffhausen beginnt die Umgestaltung des Kammgarnareals. In zweieinhalb Jahren soll ein attraktiver Begegnungsort mit vielseitigen Nutzungen entstehen.
Der Munot in Schaffhausen.
Der Munot in Schaffhausen. - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Wie die Stadt Schaffhausen informiert, ist mit dem Spatenstich am 10. September 2024 der offizielle Baustart für die Entwicklung des Kammgarnareals erfolgt.

Bereits seit Juli ist die Kantonsarchäologie im Westflügel mit einer Rettungsgrabung aktiv und konnte dabei schon spannende Funde aus den letzten 1000 Jahren freilegen. Direkt unter dem modernen Betonboden liegen die Mauern von Häusern, die im Mittelalter zum Wirtschaftsbereich des Klosters Allerheiligen gehörten.

In einem Haus mit halbrundem Vorbau dürfte sich die Bäckerei befunden haben, welche die Mönche mit frischem Brot versorgte. Nicht zum klösterlichen Alltag passend und deshalb etwas rätselhaft ist ein Bruchstück einer Ofenkachel mit der Darstellung eines Ritters mit Turnierlanze. Die Grabungen im Westflügel dauern noch bis Ende des Monats, danach nimmt das Ausgrabungsteam die grosse Aussenfläche im Hof in Angriff.

Offizieller Baustart

Mit dem Spatenstich am 10. September beginnt nun offiziell die eigentliche Bauphase zur Entwicklung des Kammgarnareals. Damit startet die Transformation, welche die südliche Altstadt spürbar beleben wird.

Im Beisein geladener Gäste schaufelte der Stadtrat gemeinsam mit Vertretern der IWC Platz für eine symbolische erste Bohrung frei.

Neuer Aufenthaltsort

Der neugestaltete Kammgarnhof wird künftig ein attraktiver Aufenthaltsort für die Bevölkerung sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt sein. Ob zum Lesen, Treffen mit Freunden oder für den Genuss von Konzerten – der Hof bietet nach der Umgestaltung vielseitige Nutzungsmöglichkeiten.

Die bisherigen Parkplätze weichen einer Tiefgarage mit 90 Stellplätzen, die unter dem neugestalteten Hof errichtet wird. Der Bau der Tiefgarage wird gemeinsam mit der IWC Schaffhausen als direkte Nachbarin des Kammgarnareals finanziert.

Hof wird archäologisch untersucht

In einem ersten Schritt wird nun eine Bohrpfahlwand um die gesamte Baugrube erstellt sowie eine Rühlwand, um die grosse Kastanie im Hof zu schützen, welche auch in Zukunft den Hof schmücken wird.

Die anschliessenden Bohrungen, die bis ins Grundwasser reichen, dienen der Wasserhaltung. Dafür werden spezielle Pumpen und eine Entwässerungsleitung bis zur Rheinuferstrasse installiert.

Die erste Bodenplatte für den neuen Hof wird ab Januar 2025 betoniert. Vorgängig zu den Aushubarbeiten untersucht die Kantonsarchäologie den Hof etappenweise auf archäologisch wertvollen Inhalt.

Attraktive Räumlichkeiten

Im Kammgarn Westflügel werden ab 2026 die Bibliothek und die Ludothek neue, moderne Räumlichkeiten beziehen. In den oberen Geschossen findet die Pädagogische Hochschule ihr neues Zuhause und entstehen attraktive Räume für die Vermietung.

Bis dahin stehen umfangreiche Bauarbeiten an: Nach ersten Abbrucharbeiten und statischen Massnahmen werden bis nächsten Sommer unter anderem neue Liftschächte eingebaut.

Die Fassade und das Dach werden umfassend saniert und das gesamte Gebäude mit neuen Fenster ausgestattet. Bis zum Abschluss der Arbeiten, welcher für Ende 2026 vorgesehen ist, folgen diverse Ausbauarbeiten in den Innenräumen.

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