Kanton Obwalden: Verkehrunfallstatistik 2021
Im Kanton Obwalden wurden im vergangenen Jahr wiederum 235 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst. Im Jahr 2021 verlor eine Person ihr Leben.

Die Unfallzahlen im Kanton Obwalden bleiben unverändert tief. Sie befinden sich wie im Vorjahr auf 235 polizeilich rapportierten Verkehrsunfällen. Insgesamt wurde 1 Person getötet, 18 schwer und 86 leicht verletzt.
Die Anzahl Schwerverletzter nahm von 11 im Vorjahr auf 18 zu. Die Anzahl der Leichtverletzten stieg um 12 Personen auf 86 an. Bezüglich örtlicher Verteilung wurden im Innerortsbereich 88, Vorjahr 77, und im Ausserortsbereich inklusive Autostrasse 147, Vorjahr 158, Unfälle polizeilich rapportiert.
Die Strassen im Kanton Obwalden sind sicher
Die Hauptunfallursachen für die Verkehrsunfälle liegen wie in den Vorjahren bei Unaufmerksamkeit / Ablenkung, welche oft mit ungenügendem Abstand einhergeht, überhöhter Geschwindigkeit, fehlende Fahrfähigkeit und Vortrittsmissachtung. Grundsätzlich allesamt Unfallursachen, die vermieden werden könnten.
Die Strassen im Kanton Obwalden sind nach wie vor sehr sicher. Gemäss Auswertung des Bundes belegen die National-, Kantons- und Gemeindestrassen im Kanton Obwalden bezüglich Unfallschwerpunktsdichte pro 100 km den sehr guten dritten Platz.
Bagatellunfälle sind nicht in der Statistik erfasst
In der Unfallstatistik nicht erfasst sind rund 250 gemeldete Bagatellunfälle, zirka 50 Ereignisse, welche teils über das europäische Unfallprotokoll erfasst wurden oder bei denen der Schadensverursacher bei Parkschäden nicht ermittelt werden konnte sowie rund 200 Tierunfälle mit angefahrenen Wild-, Nutz- und Heimtieren.
Eine Person verunfallte tödlich
Wie im Vorjahr verunfallte im Jahr 2021 eine Person tödlich. Dabei handelte es sich um einen Selbstunfall eines 69-jährigen Motorradlenkers, welcher nach Arbeitsende auf der Heimfahrt die Herrschaft über sein Motorrad verlor und mit einer Leitplanke auf der A8 kollidierte.
Unfallursache war in den meisten Fällen der Faktor «Mensch»
Gemäss Vorjahren und auch verglichen mit der gesamten Schweiz waren «Unaufmerksamkeit und Ablenkung, meist in Verbindung mit ungenügendem Abstand oder Missachten Vortritt» sowie «Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse oder der signalisierten Höchstgeschwindigkeit» wiederum die häufigsten Unfallursachen.
Die Unfallursache «Zustand der Person, Alkohol, Betäubungsmittel, Medikamente, Müdigkeit, etc.», ist mit 22 Fällen, Vorjahr 21, nach wie vor hoch.
Bei den Unfalltypen stehen «Schleuder- und Selbstunfälle» wiederum an erster Stelle, gefolgt von «Überholunfällen oder Unfälle bei Fahrstreifenwechsel», «Auffahrunfälle», und «Ein- oder Abbiegeunfälle».
Die Schulwegsicherheit ist weiterhin gegeben
Gesamthaft wurden wiederum drei Fussgängerunfälle polizeilich aufgenommen. Dabei wurden drei Personen leicht verletzt. Unfälle auf dem Schulweg sind zum Glück sehr selten. So verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr zwei Unfälle, Vorjahr vier.
Schulwegsicherheit ist ein zentrales Thema bei Strassensanierungen oder deren Umgestaltungen. So werden vermehrt sichere Schulwege definiert und entsprechend für die Benützung empfohlen.
Die Fahrradunfälle haben stark zugenommen
In den letzten Jahren hat der Fahrradverkehr stetig zugenommen. 2021 wurden 26, Vorjahr 12, Verkehrsunfälle mit Fahrrädern registriert. Dies ist eine starke Zunahme von 14 gegenüber dem Vorjahr.
Bei knapp der Hälfte der Unfälle lag das Verschulden beim Fahrradfahrenden. Dabei wurden zwei schwer und 22 leicht verletzt. Stark zunehmend auf unseren Strassen sind zudem E-Bikes.
Dieser Trend spiegelt sich hinsichtlich dem erhöhten Unfallgeschehen nicht wider. Bei den langsamen E-Bikes, Tretunterstützung bis 25 km/h) waren sechs, Vorjahr vier, und bei dem schnellen E-Bike, Tretunterstützung bis 45 km/h, zwei, Vorjahr drei, beteiligt.
Die meisten Unfälle ereignen sich auf Haupt-, Neben- und Autostrassen
Rund 63 Prozent aller Verkehrsunfälle ereigneten sich ausserorts auf Haupt-, Neben- und Autostrassen. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen bei allen Verkehrsträgern beinahe identisch.
Alleine auf der Autostrasse A8 wurden 62 Verkehrsunfälle, 26 Prozent aller Unfälle, polizeilich rapportiert. In Verbindung mit Unaufmerksamkeit oder Ablenkung waren dies hauptsächlich Auffahrunfälle oder Kollisionen mit der provisorischen Mittelleitplanke.
Der grosse Anteil der Verkehrsunfälle entlang der A8 ist mit der hohen Verkehrsdichte während den Hauptverkehrszeiten erklärbar.
Regelmässige Kontrolle sollen Unfälle verhindern
Viele Faktoren beeinflussen die Verkehrssicherheit. So zum Beispiel die Verlangsamung aufgrund der stetigen Verkehrszunahme, punktuelle bauliche Anpassungen am Strassenkörper, Geschwindigkeitsbeschränkungen und -kontrollen, verbesserte Fahrzeugtechnik und Ausbildung der Verkehrsteilnehmenden bis hin zu gezielten polizeilichen Kontrollen.
Mit regelmässigen und gezielten Kontrollen im Bereich der Geschwindigkeit, der Fahrfähigkeit, der Ablenkung und zum übrigen Verhalten im Strassenverkehr wird die Polizei dem Unfallgeschehen weiterhin entgegenwirken.
Die Präventionskampagnen tragen zur Verkehrssicherheit bei
Auch laufend koordinierte und teils wiederkehrende Präventionskampagnen tragen ihren Teil zur Sicherheit bei. Diese Kampagnen, welche die Verkehrsteilnehmenden auf die Gefahren im Strassenverkehr sensibilisieren, werden sowohl regional als auch schweizweit durch die Polizeikorps und ihre Partner lanciert.
Auf die Thematik «Ablenkung im Strassenverkehr» und «Geschwindigkeit» wird im Jahr 2022 wiederum schwerpunktmässig ein grosses Augenmerk gelegt.
Die Analyse der Unfallursache trägt zur Sicherheit im Verkehr bei
Kleinste Unaufmerksamkeiten entscheiden darüber, ob ein Verkehrsunfall passiert oder nicht. Jeder Unfall ist einer zu viel.
Aus diesem Grund erachtet die Kantonspolizei es als ständigen Auftrag, die Unfallursachen zu analysieren und mit verschiedenen Massnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung beizutragen.
So wird auch weiterhin wo immer möglich helfend und verkehrserziehend Einfluss genommen, sodass Widerhandlungen – und insbesondere Unfälle - im Strassenverkehr verhindert werden können.