Die Gemeinde Saanen soll dafür sorgen, dass die einheimische Bevölkerung Zugang zu preisgünstigen Wohnungen hat. Zum Beispiel soll gemeindeeigener Boden nicht für spekulative Projekte freigegeben werden. Dies empfiehlt eine Studie im Rahmen des Projektes «Zukunft Saanen».
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Saanen im Berner Oberland. - Keystone
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Auslöser für Studie sind die hohen Immobilienpreise in der Gemeinde Saanen, die auch den noblen Tourismusort Gstaad umfasst, wo viele Reiche wohnen. Mittlerweile befänden sich die Preise auf einem so hohen Niveau, dass die Situation «einschneidende Auswirkungen» auf die Bevölkerung habe, schreibt Studienverfasser Joe Bürki, Inhaber eines lokalen Marketing- und Kommunikationsbüros.

Familien und junge Menschen mit mittleren oder tiefen Einkommen fänden kaum mehr erschwinglichen Wohnraum und müssten deshalb das Saanenland verlassen. Bei einer Befragung von Firmen gaben 46 Prozent der Unternehmen an, offene Stellen nicht besetzen zu können, weil bezahlbarer Wohnraum für die nötigen Fachkräfte fehlte.

Es sei «höchste Zeit», dass Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Gestaltungsmöglichkeiten zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum nutzten, heisst es in der am Montag von der Gemeinde Saanen publizierten Studie. Dazu schlagen der Studienverfasser und die Projektgruppe «Wohnbauproblematik» mehrere Massnahmen vor.

Nebst dem Ausschluss spekulativer Projekte auf dem eigenen Boden soll die Gemeinde als Landeigentümerin selber preisgünstige Wohnungen bauen oder solche vermieten. Zudem soll Investoren ein Anreiz zur Schaffung von bezahlbaren Wohnraum geboten werden.

Weiter empfiehlt die Studie der Gemeinde, Zuzügern aktiv bei der Wohnungssuche zu helfen, eine «volkswirtschaftliche Vision» für die Gemeinde Saanen zu erarbeiten sowie den Wohnungsbau als «Zeichen der Wertschätzung der einheimischen Bevölkerung» fördere. Dies alles könne zum positiven Image der Gemeinde beitragen.

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