Die Gemeinde Ruswil rechnet für das kommende Rechnungsjahr 2022 mit einem Verlust von 780'000 Franken.
Gemeinde Ruswil. - Gemeinde Ruswil
Ad

Der Gemeinderat von Ruswil kann den Stimmberechtigten ein Budget 2022 im Rahmen der Erwartungen unterbreiten. Die Behörde rechnet für das kommende Rechnungsjahr mit einem Verlust von 780'000 Franken.

Der Finanzplan 2021 bis 2024 sah für das Jahr 2022 noch ein Defizit von 862'000 Franken vor. Mit Justierungen ist es somit gelungen, ein besseres Budgetergebnis auszuweisen.

Kaum beeinflussbare Mehrausgaben prägen das Budget erneut. So erhöht sich der Aufwand im Bereich der Ergänzungsleistungen gegenüber dem Budget 2021 um 140'000 Franken. Für die Sozialhilfe werden 200'000 Franken und für die Restfinanzierung Pflege 100'000 Franken mehr eingestellt.

Es gibt einen steigenden Personalaufwand in der Gemeinde

Über alle Aufgabenbereiche erwartet der Gemeinderat eine markante Steigerung beim Personalaufwand. Trotz Optimierungen und Pensenkürzungen in einzelnen Bereichen rechnet er mit Mehrausgaben von rund 530'000 Franken gegenüber dem laufenden Jahr.

Der erhöhte Aufwand basiert grösstenteils auf Lohnanpassungen durch den Kanton bei den Lehr- und Musiklehrpersonen. Pensenanpassungen beim Verwaltungs- und Betriebspersonal in den Bereichen Tiefbau und Werke, Soziales und Regionales Steueramt tragen ebenfalls dazu bei.

Der Mehraufwand wird teilweise durch höhere Kantonsbeiträge bei der Bildung und durch Beiträge anderer Gemeinden abgefedert, Regionale Musikschule und Regionales Steueramt.

Bildung und Soziales stellen den grössten Aufwand dar

Ruswil steuert mit elf Aufgabenbereichen. Für jeden Aufgabenbereich besteht ein politischer Leistungsauftrag. Das Globalbudget, Saldo zwischen Aufwand und Ertrag, im Aufgabenbereich entspricht dem «Preisschild» für die definierten Leistungen.

Die Aufgabenbereiche Bildung und Soziales generieren mit rund 8,3 Millionen Franken respektive 4,3 Millionen Franken die höchsten Netto-Ausgaben. Die Bildung rechnet im kommenden Jahr mit Mehrausgaben von rund 400'000 Franken.

Grossmehrheitlich ist dies auf die erstmalige Abschreibung und kalkulatorische Zinsen für das sanierte und erweiterte Schulhauses Rüediswil sowie den erhöhten Personal- und Sachaufwand zurückzuführen. Letztere sind auf Grund von übergeordneten Vorgaben und dem Lehrplan 21 kaum beeinflussbar.

Ruswil plant einige Investitionen, doch die Mehreinnahmen halten sich in Grenzen

Die zu erwartenden Mehreinnahmen halten sich Grenzen. Immerhin geht der Gemeinderat beim Finanzausgleich von einem Plus von 190'000 Franken gegenüber Budget 2021 aus. Bei den Steuern wird ein Mehrertrag von rund 350'000 Franken erwartet.

Die Berechnung geht hier von den aktuellen Steuerdaten per 31. August 2021 und nicht vom Budget 2021 aus. Gemäss Hochrechnungen kann der budgetierte Ertrag bei den laufenden Steuern im Jahr 2021 nämlich nicht erreicht werden.

Insgesamt hat der Gemeinderat die Investitionsausgaben über die kommenden Jahre austariert und etwas geglättet. Er plant für das Jahr 2022 Investitionen von 5,4 Millionen Franken.

Unter anderem fliessen drei Millionen Franken in den Anschluss an die ARA Blindei. Je 500'000 Franken sind für die Planung der Erweiterung des Schulhauses Bärematt und des Neubaus der Gemeindeverwaltung vorgesehen.

Für eine Steuerfussdiskussion ist es noch zu früh

Für das Jahr 2022 schlägt die Behörde einen Steuerfuss von 2,10 Einheiten vor. Dies entspricht dem Steuerfuss des laufenden Jahres. Aus Sicht des Gemeinderates wäre auf Grund der prognostizierten Jahresergebnisse eine Steuersenkung verfrüht.

Der Finanzplan zeigt zwar für die Jahre 2023 bis 2025 geringe Ertragsüberschüsse. Die unsichere Entwicklung unter anderem bei den Steuererträgen und die nach wie vor nicht eingehaltenen Grenzwerte bei diversen Finanzkennzahlen mahnen zur Vorsicht.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenSteuern