Beim Sempacher Fotowettbewerb der Vogelwarte wurden die Gewinner in den Kategorien «Allgemein», «Emotion» und «Aktion» und «Vogel und Mensch» bestimmt.
Schweizerische Vogelwarte Sempach
Die Schweizerische Vogelwarte Sempach hatte im Jahr 2020 so viele Anfragen wie noch nie zuvor. - dpa
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Ziel des Vogelwarte-Fotowettbewerbs in Sempach ist es, Menschen für die Welt der Vögel zu begeistern. In Fotografien lassen sich die Schönheit und Vielfalt der heimischen Vogelwelt eindrücklich darstellen.

Die Vogelwarte hofft, dadurch die Bevölkerung zu motivieren, sich auch für den Schutz und Erhalt dieser wunderbaren Vielfalt einzusetzen. Dieses Jahr nutzten über 700 Fotografinnen und Fotografen aus 21 Ländern die Gelegenheit, ihre besten Fotos einzureichen.

In den bewährten Kategorien «Allgemein», «Emotion» und «Aktion» sowie der neuen Kategorie «Vogel und Mensch» kamen so rund 9450 Bilder zusammen. Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit mit dem Hauptpartner Canon (Schweiz) AG, den Kategoriensponsoren OM Digital Solutions GmbH, Panasonic Europe GmbH und Sony Europe B.V. sowie weiteren Sponsoren durchgeführt.

Das Foto eines Schwarzspecht an einem verschneiten Baumstamm wird Gesamtsieger

Nach eingehender Prüfung wählte die Jury ein Bild des Fotografen Markus Varesvuo zum Gesamtsieger: Es zeigt einen Schwarzspecht an einem verschneiten Baumstamm. Die ungewohnte Perspektive wurde erreicht, indem eine am Baum befestigte Kamera mit nach unten gerichtetem Weitwinkelobjektiv per Fernsteuerung ausgelöst wurde.

«Die Aufnahme ist wirklich aussergewöhnlich, da der Vogel sehr nah ist. Es handelt sich um ein sehr ästhetisches Bild, das den Blick förmlich auf sich zieht: Chromatischer Minimalismus in Perfektion.

Das Bild zeugt von viel Vorbereitung und Geduld seitens des Fotografen, das Sujet ist gut gewählt und gut ausgeführt», fasst Martin Wieser, Jurymitglied und Vertreter von Canon, zusammen.

Etienne Morels Eisvogel gewinnt in der Kategorie «Emotion»

Die grösste Herausforderung für die Jury stellte die Kategorie «Emotion» dar: «Diese Kategorie ist insofern speziell, weil die Gefühle, die ein Bild hervorruft, stets subjektiv sind», erklärt Bertrand Gabbud, welcher in der Jury die Association suisse des photographes et cinéastes naturalistes vertritt.

Diesjähriger Gewinner ist Etienne Morel, der einen Eisvogel in dessen typischem Lebensraum abgelichtet hat. Und die Emotionen dahinter? «Die Harmonie», flüstert Mel Weber, ihres Zeichens Naturfotografin und Mitglied der Jury.

In der Kategorie «Aktion» machte die Fotografie einer Auseinandersetzung zwischen Amsel und Wacholderdrossel das Rennen.

In der Kategorie «Vogel und Mensch» gewinnt das Foto eines Uhus im Industriegebiet

Jurymitglied Hansruedi Weyrich dazu: «Dies ist ein seltenes Ereignis: Zwei verschiedene Drosselarten auf demselben Bild. Ausserdem schauen sie sich direkt in die Augen, was ungewöhnlich ist. Bei einem Kampf werden die Augen normalerweise geschlossen gehalten, um sie zu schützen.», so Weyrich.

2021 wurde zudem die neue Kategorie «Vogel und Mensch» eingeführt. Gewinner ist Christof Wermter mit dem Bild eines Uhus, der den Tag in einem Industriegebiet verbringt.

Das geometrisch anmutende Bild hat die Jury auch durch seine Botschaft überzeugt: Der Vogel ist gezwungen, seinen Platz in der vom Menschen veränderten Welt zu suchen – und an uns ist es wiederum, ihn darin überhaupt erst wiederzuentdecken.

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