Volley Amriswil startet als Favorit in die Saison 2021/2022
Am 2. Oktober 2021 wird mit der Partie Amriswil gegen Näfels die neue Spielzeit eröffnet.

Wenn am kommenden Samstag, 2. Oktober 2021, mit der Partie Amriswil gegen Näfels die neue Spielzeit eröffnet wird, stehen sich zwei Teams gegenüber, die in der letzten Saison den eigenen Ansprüchen nicht genügen konnten.
Nach dem Rückzug von Traktor Basel und der wundersamen Rettung des wirtschaftlich angeschlagenen Teams von Luzern besteht die oberste Liga im Männer-Volleyball noch aus sieben Mannschaften. Bevor die Playoffs im März beginnen, spielen die Mannschaften anderthalb Doppelrunden, pro Team also 18 Spiele.
Amriswil als Favorit
Von den meisten Beobachtern wird Amriswil wie meistens als Favorit bezeichnet. Den Rücktritt des Diagonalangreifers und zweimaligen MVP der Liga Thomas Zass vom Spitzensport scheinen die Verantwortlichen durch die Verpflichtung des Serben Milija Mrdak kompensiert zu haben.
Anstelle von Edvarts Buivids spielt der aus Trentino zugezogene Kubaner Luis Sosa auf Aussen, und in der Mitte wurden die Abgänge von Georg Escher und Radiša Stevanovic durch die Zuzüge von Facundo Imhoff, einem Argentinier, und der Schweizer Internationalen Mischa von Burg und Karim Zerika mehr als ausgeglichen. Aus dem alten Team verbleiben Dima Filippov am Pass, der zweite Dia Julian Weisigk, die Aussen Björn Höhne und Quentin Zeller und Libero Ramon Diem.
Genf könnte Herausforderer werden
Es scheint, als ob auch in dieser Saison Chênois Genf der erste Herausforderer sein könnte. Der Meister aus Genf hat sein Team sehr stark umgestellt. Von den letztjährigen Stammkräften verbleiben nur noch Strahinja Brzakovic auf Dia und das Mittemonster Dejan Radic.
Anstelle des Schweizers Robin Rey spielen mit Tom Liot und Léo Meyer neu gleich zwei Franzosen aus der höchsten Liga ihres Landes als Zuspieler. Anstelle des Polen Urbanowicz läuft Dimitar Marinkov aus Bulgarien auf Aussen und anstelle von Karim Zerika der holländische Internationale Maikel van Zeist in der Mitte auf. Und dann gibt es da noch zwei Fragezeichen.
Der Abgang von Jovan Djokic in die oberste italienische Liga wurde nicht kompensiert – man vertraut auf die jungen Schweizer Abramov und Pittet. Und die Genfer werden die Regel von zwei Schweizern auf dem Feld nur haarscharf erfüllen können.
Bekannte Spieler vervollständigen den Stamm der Waadtländer
Auch Lausanne UC wird wohl wieder vorne mitspielen. Anstelle von Pfund und Harksen spielt der aus Luzern zugezogene Lars Ulrich am Pass. Auf Dia tritt neu der Kubaner Daniel Ramirez an, der von Monza aus der höchsten italienischen Liga kommt.
Mit Adrien Prével, den aus Näfels geholten Antti Ronkainen und Damian Hudzik sowie Georg Escher aus Amriswil vervollständigen bekannte Spieler den Stamm der Waadtländer.
Der letztjährige Meisterschaftsdritte Schönenwerd scheint etwas schwächer zu sein als in der vergangenen Saison. Anstelle des Argentiniers Johansen spielt zwar der eher höherkotierte Amerikaner Jalen Penrose auf Dia, aber die Lücke, die der Weggang von Luca Ulrich und Redjo Koçi aufreisst, werden die Neuzuzüge Nico Beeler und Mirco Gerson nur schwer kompensieren können.
Und ob die Abgänge von Shonari Hepburn, Mischa von Burg und Chris Frame von den neuen Mittespielern Rodrigo Leitzke aus Brasilien und Daniel Urueña aus Peru ausgeglichen werden können, muss sich erst noch zeigen. Stark sind die Solothurner weiterhin mit Reto Giger am Pass und Julian Fischer auf der Liberoposition.
Näfels scheint sich auf verstärkt zu haben
Näfels scheint sich auf diese Spielzeit hin verstärkt zu haben. Von der künftigen Stammsechs – wenn man mal annimmt, dass die Ausländer nicht für die Ersatzbank geholt wurden – sind fünf Spieler neu.
Der Iraner Rasooli auf Dia, der Israeli Goldrin und der Montenegriner Zvicer auf Aussen, dazu der Nordmazedonier Nikolov und der Schweizer Internationale Samuel Ehrat bilden zusammen mit den bisherigen Zuspielern Kai Aebli und Marco Gygli eine Mannschaft, der durchaus ein starker Auftritt in der Liga zuzutrauen ist.
Und dann wäre da noch Jona. Der letztjährige Cupsieger schien der Transferverlierer dieses Sommers zu sein, doch dann gehen die St. Galler hin und holen sich vor zehn Tagen gegen Chênois den Supercup. Gleichwohl dürfte es Jona nicht leichtfallen, die Abgänge von Bojan Strugar, dem letztjährigen MVP der Liga, des besten Aussen Nico Beeler und des Internationalen Thomas Brändli zu verkraften.
Roth muss sich noch beweisen
Für den Diaposten wurde zwar der Internationale Yves Roth aus Schönenwerd geholt, und auf Aussen spielt neu der starke Österreicher Anton Menner. Aber erstens muss sich Roth noch beweisen, und nur ein wirklich starker Mann auf Aussen ist dann doch etwas dünn.
Bleibt noch Luzern. Die Innerschweizer mit neuem Namenssponsor dürfen die Spielzeit etwas optimistischer angehen als die letzte. Mit Peer Harksen am Pass, Edvarts Buivids auf Dia (nicht mehr als Aussen wie in Amriswil) und dem vielversprechenden Schweizer Internationalen Tim Köpfli werden drei weit überdurchschnittliche Spieler auf dem Feld stehen.
Dazu kommen diverse Spieler von Traktor Basel und Zuzüge aus Schönenwerd, Amriswil und Näfels. Trotzdem werden die Leuchtenstädter ranglistenmässig wohl eher auf den hinteren Plätzen anzutreffen sein.