Kampf gegen geplante Schnellzugsstreichung
Der Oberthurgau mobilisiert gegen Pläne des Bundesamts für Verkehr, im Zug des Ausbauschritts 2035 direkte Schnellzüge nach Romanshorn zu streichen.

Das im April 2020 vorgestellte Angebotskonzept zum Bahnausbauschritt 2035 des Bundes sieht vor, dass Fernverkehrszüge während den Nebenverkehrszeiten ausschliesslich in Richtung Kreuzlingen und Konstanz fahren – und nicht länger halbstündlich alternierend nach Romanshorn. Der Anschluss nach Amriswil und Romanshorn erfolgte mittels Regionalzug mit Umstieg in Weinfelden.
«Konkret würde der Oberthurgau mutwillig und fahrlässig aufs Stumpfgleis gestellt», bilanziert der Romanshorner Stadtpräsident Roger Martin. Gegen diese Pläne wehrt sich eine breite Allianz der Städte Romanshorn, Arbon und Amriswil sowie der Regionalplanungsgruppe Oberthurgau mit Unterstützung des Departements für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau dezidiert.
Alle haben in separaten Schreiben beim Bundesamt für Verkehr deutlich interveniert und die negativen Konsequenzen für Romanshorn und die Region als Wirtschafts- und Tourismusstandort sowie den ganzen Kanton klar aufgezeigt. Sie warnen, dass ein Teilwegfall der für die Region mit ihren rund 60'000 Einwohnern – ein Drittel davon Pendler – und über 7'500 Arbeitsplätzen zentral bedeutenden Fernverkehrslinie Romanshorn/Amriswil-Zürich auf blankes Unverständnis stossen würde.
Die gesamte Region und die Thurgauer Regierung zeigen damit Einigkeit im Kampf um den Erhalt der durchgängigen Fernverkehrsverbindung. Die Tatsache, dass das Bundesparlament die dringend notwendige Schnellstrasse BTS/OLS um weitere vier Jahre verschoben hat und nun auch Teile der Schnellzüge in den Oberthurgau gestrichen werden sollen, droht die Region nachhaltig zu schwächen. Das ist inakzeptabel.