Rüti ZH stellt Weichen für Schulraum-Projekte im Ferrach

Nau.ch Lokal
Nau.ch Lokal

Rapperswil-Jona,

Wie die Gemeinde Rüti ZH mitteilt, kauft die Gemeinde einen fast neuwertigen Holzmodulbau und reduziert die Höhe des Schulhauses Ferrach.

Amthausplatz in der Gemeinde Rüti ZH
Amthausplatz in der Gemeinde Rüti ZH - Gemeinde Rüti ZH

Die Gemeinde Rüti benötigt mittelfristig mehr Schulraum. Insbesondere für die Primarschule Oberdorf wird eine deutliche Zunahme der Schülerzahlen prognostiziert.

Auf dem Areal Ferrach sollen deshalb ein zusätzliches Schulhaus sowie ein Ersatzbau für die Sporthalle realisiert werden.

Im Rahmen der Auftragsausschreibung sind für den Holzmodulbau lediglich zwei Angebote eingegangen. Beide liegen deutlich über der Kostenschätzung der Gemeinde Rüti.

Diese Kostenschätzung war in Zusammenarbeit mit einem renommierten und erfahrenen Architektur- und Planerbüro erstellt worden und enthielt bereits eine grosszügig kalkulierte Reserve für Teuerung, volatile Marktpreise und Unvorhergesehenes.

Gemeinderat Rüti bricht das Submissionsverfahren ab

Trotz dieser Reserve überschreitet das preisgünstigste Angebot die geplanten Kosten für den Holzmodulbau um rund 850'000 Franken oder 40 Prozent.

Grund dafür dürfte unter anderem die grosse Nachfrage nach dieser Gebäudeart und damit verbunden die hohe Auslastung der Anbieter sein.

Aufgrund dieser massiven Überschreitung des Kostenrahmens könnte das Vorhaben nur mit wesentlichen Projektänderungen realisiert werden.

Deshalb hat der Gemeinderat Rüti beschlossen, das Submissionsverfahren abzubrechen.

Zweijähriger Holzmodulbau als passende Alternative

Die Aargauer Firma Erne AG Holzbau verfügt über eine zweistöckige Holzmodulanlage, die im Jahr 2022 gebaut wurde und seither als Schulprovisorium auf der Lettenwiese in Zürich genutzt wird.

Die Gemeinde Rüti erhält die Gelegenheit, den Bau im Sommer 2024 für 1,527 Millionen Franken zu erwerben.

Damit liegt das Angebot rund 50 Prozent tiefer als die günstigste Offerte der Ausschreibung.

Die Gesamtkosten inklusive Tiefbauarbeiten, Baumeisterleistungen, Ausstattung und Umgebung betragen 2,845 Millionen Franken womit der von der Stimmbevölkerung genehmigte Objektkredit deutlich unterschritten wird.

Holzmodulbau ist mit einer Neubaulösung vergleichbar

Der zwei Jahre alte Holzmodulbau ist mit einer Neubaulösung vergleichbar. Das Raumprogramm muss leicht angepasst werden, erfüllt aber die Bedürfnisse der Primarschule Oberdorf weiterhin.

Das Gebäude ist später als geplant, auch an anderen Schulstandorten flexibel einsetzbar, mit einer Lebensdauer von rund 30 Jahren.

Die Schule Rüti ist in die Projektanpassung eingebunden worden und trägt das neue Vorgehen vollumfänglich mit.

«Mit dem Kauf des zweijährigen Holzmodulbaus steht eine vergleichbare und kostengünstige Alternative zur Verfügung, die den akuten Raumbedarf der Schule Rüti zeitgerecht erfüllt», sagt Stephan Müller, Schulpräsident und Gemeinderat.

NHK nimmt Stellung zum neuen Schulhaus Ferrach

Die Planung für das neue Schulhaus Ferrach schreitet ebenfalls voran. Das neue Gebäude soll ergänzend zum bestehenden, unter Schutz stehenden Schulhaus erstellt werden.

Zudem soll die bestehende Sporthalle ersetzt werden.

Im Jahr 2023 hat die Gemeinde Rüti die kantonale Natur- und Heimatschutz-Kommission (NHK) zu einer Stellungnahme zum Projekt eingeladen. In den Augen der NHK ordnet sich das neue, vierstöckige Gebäude nicht optimal ins Ortsbild ein.

Der ehemals dominierende Eindruck des bestehenden, geschützten Schulhauses werde abgewertet, und die Ensemble-Wirkung der bisherigen Schulbauten werde geschwächt. Zudem sei die Abgrenzung zum benachbarten Quartier «Schilten-Nüni» zu stark.

Reduktion auf drei Geschosse

Aufgrund dieser Kritikpunkte hat die zuständige Baukommission Ferrach das Bauprojekt und das weitere Vorgehen nochmals intensiv überprüft.

Sie empfiehlt, den Neubau auf drei Geschosse zu reduzieren. Das Raumprogramm muss entsprechend angepasst werden.

Die geplante Bibliothek kann ins alte Schulhaus verlegt werden, die Gruppenräume werden leicht kleiner gestaltet, und die vorgesehenen Reserveräume fallen weg.

Das Schulhaus soll 2028 in Betrieb gehen

Im Anschluss an die Projektanpassung erfolgt die Baueingabe. Mit diesem Vorgehen kann die Frage nach der Bewilligungsfähigkeit des Projekts frühzeitig geklärt werden, bevor weitere Ressourcen in die Detailplanung investiert werden.

Sobald die Baubewilligung erteilt ist, wird die Rütner Bevölkerung an der Urne über einen Projektierungskredit und später über den Baukredit abstimmen können.

«Es handelt sich dabei um ein zielorientiertes und kostengünstiges Vorgehen. Es erlaubt uns, an unserem Ziel festzuhalten, das neue Schulhaus und die Sporthalle im Jahr 2028 in Betrieb zu nehmen», so Schulpräsident Stephan Müller.

Kommentare

Weiterlesen

a
34 Interaktionen
Umfrage
a
24 Interaktionen
Wählerwanderung

MEHR AUS RAPPERSWIL

Einbruch (Symbolbild).
4 Interaktionen
Uzwil SG
Eschenbach
Selbstunfall in Wagen
3 Interaktionen
Wagen SG