Wie die Gemeinde Uznach berichtet, sind die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Eine Strategie für mehr Frei- und Grünräume wird entwickelt.
Die Gybaustrasse in Uznach in Richtung Lachen.
Die Gybaustrasse in Uznach in Richtung Lachen. - Nau.ch / Simone Imhof
Ad

Bei Biodiversität geht es um die Vielfalt an Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten, doch dieser biologischen Vielfalt in der Schweiz geht es schlecht.

Der Verlust an Biodiversität bedroht auch die Lebensgrundlage und Lebensqualität der Menschen.

Gibt es über das Jahr hinweg nicht genügend Blütenpollen, gibt es zu wenig Bienen und auch unsere Obstbäume werden nicht mehr bestäubt.

Damit uns die verschiedenen Ökosysteme weiterhin mit Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Energie versorgen können, braucht es im eigenen Garten vor der Tür und in der Gemeinde geeignete Massnahmen.

Biodiversitätsstrategie soll Frei- und Grünräume vergrössern

Der Gemeinderat hat hierzu eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Diese hat unter Beizug eines Fachplaners eine Biodiversitätsstrategie erarbeitet.

Darin werden die strategischen Ziele der Gemeinde definiert und konkrete Ziele und Massnahmen für verschiedene Handlungsfelder beschrieben.

So soll die Menge an Frei- und Grünräumen vergrössert werden.

Durch eine geeignete Gestaltung und insbesondere die Pflege dieser Naturräume soll die Biodiversität im gesamten Gemeindegebiet gefördert und verbessert werden.

Die Gemeinde will eine Vorbildfunktion einnehmen

Dabei ist insbesondere dem Vogelschutz Rechnung zu tragen.

Die Naherholungsgebiete sind unter Einhaltung der Schutzinteressen für die Bevölkerung zugänglich zu machen.

Der Unterhalt soll nach ökologischen Grundsätzen erfolgen. In alledem will die Gemeinde eine Vorbildfunktion einnehmen.

Lösungsansätze

Zur Verbesserung der Biodiversität soll das Problembewusstsein gefördert und die politische Diskussion in Gang gebracht werden.

Die Förderung der Biodiversität wird ausserdem in kommunalen Planungsinstrumenten und dem Baureglement verankert.

Auch die Pflege vorhandener Grünflächen der Gemeinde soll, wo immer möglich, ohne Pestizide erfolgen und richtet sich nach dem «Handbuch ökologischer Unterhalt» des Kantons St.Gallen.

Ein Verbot von invasiven Neophyten (gemäss aktueller «Schwarzer Liste» von Info Flora) sowie von Steingärten ist anzustreben und der Anteil an begrünter und nicht versiegelter Fläche im Siedlungsraum soll erhöht werden (zur Begrünung können auch die Dachlandschaften dienen).

Gemeinde möchte Bauherrschaft und Gartenbesitzer unter die Arme greifen

Des Weiteren sollen grosse versiegelte Verkehrsflächen reduziert werden oder einer konkreten Doppelnutzung zugeführt werden (zum Beispiel für Hockey- oder Street-Soccer-Spiel).

Versiegelte Flächen sind zu beschatten und die Gemeinde möchte der Bauherrschaft und privaten Gartenbesitzern die Hand reichen, um sie in der Biodiversitätsförderung zu unterstützen.

Für bessere Verankerung der Strategie wurden acht Handlungsfelder zum Themengebiet Biodiversität definiert, die eine verbesserte Umsetzung der Biodiversitätsstrategie bezwecken sollen.

Die Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt sich mit Massnahmen auf Flächen der öffentlichen Hand (Burgerkorporation, Ortsgemeinde und andere grössere Trägerschaften) bis hin zum Privatgarten.

Acht Handlungsfelder

Die Handlungsfelder werden wie folgt bezeichnet: Politischer Prozess und Öffentlichkeitsarbeit, Verankerung in Planungsinstrumenten, Bauprojekte Gemeinde/Neubau kommunaler Grünflächen, Aufwertung, Unterhalt und Pflege der kommunalen Grünflächen, Klima, Umgang mit Neobiota, Landwirtschaft und Forstwirtschaft sowie Private Gärten.

Es wurden bereits geeignete Aufwertungsflächen gefunden, die als Leuchtturmprojekte mit Vorbildcharakter dienen können.

Falls die Grundeigentümerschaften einverstanden sind, wird ein Biodiversitätskonzept gemäss kantonalen Vorgaben erstellt.

Im Fokus sind in einer ersten Etappe das Schulareal Haslen-Büel-Letzi, die Umgebung der Stadtkirche, die Aufwertung von Strassenbegleitflächen sowie das Konzept der Aufwertung Areal Bifang mit Fokus Fledermaus.

Mitwirkung der Bevölkerung

Um die Diskussion zur Biodiversität in Uznach in Gang zu setzen und den richtigen Weg für die Massnahmenumsetzung einschlagen zu können, lädt der Gemeinderat ein, den Entwurf der Biodiversitätsstrategie auf der gemeindeeigenen Webseite einzusehen, sich mit der Biodiversitätsstrategie auseinanderzusetzen sowie eigene Überlegungen anzustellen.

Bis spätestens am 14. April 2023 kann schriftlich dazu Stellung genommen werden.

Die Ergebnisse der Mitwirkung werden dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt werden und je nach Ergebnis in die Biodiversitätsstrategie einfliessen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BiodiversitätEnergieGarten